Zeitung: Attentäter hatte Drähte nach Großbritannien

London (dpa) - Der Attentäter von Oslo soll britischen Medienberichten zufolge mit einer ultra-rechten Gruppierung in Großbritannien kooperiert haben. Laut „Daily Telegraph“ nennt Anders Behring Breivik (32) in seiner im Internet verbreiteten Hassschrift Verbindungen nach England.

In dem 1500 Seiten langen Papier, das die norwegische Polizei gefunden hatte, beschreibt der Täter die Planung der Anschläge von Oslo akribisch.

Breivik will sich demnach bereits im Jahr 2002 einer Gruppe britischer Rechtsextremisten angeschlossen haben, die sich dem Kampf gegen „Multikulturismus“ verschrieben haben. Den Name der Gruppe, deren Mitglied er sein wollte, nannte er nicht.

Jede politische Gruppierung, die die Aufnahme von Muslimen in ihrem Land ermöglicht, sei ein potenzielles Ziel der Gruppe und verdiene die „Todesstrafe“, zitiert der „Telegraph“ aus dem Papier. Nach Angaben der „Times“ hat Scotland Yard einen Verbindungsbeamten nach Norwegen geschickt.

In Großbritannien wuchs unterdessen der Druck auf Premierminister David Cameron, den Kampf gegen den Terrorismus von Rechts zu verstärken. Dem Täter wurden Verbindungen zur extrem rechten English Defence League nachgesagt. Cameron hat für Montag einen Sitzung des Nationalen Sicherheitsrates einberufen.