Tönisheide Wetter hielt Tönisheide nicht vom Feiern ab

Tönisheide. · Bürgerfest auf dem Kirchplatz ließ bei Regen und Wind gute Stimmung aufkommen. Am Samstagabend wurde gefeiert.

Der Shanty-Chor der Marinekameradschaft Velbert brachte trotz regnerischen Wetters Stimmung ins Bürgerfest auf dem Kirchplatz.

Foto: Ulrich Bangert

„Die Glühweinsaison ist eröffnet“, scherzte Monika Hülsiepen. Die Vorsitzende des Bürgervereins Tönisheide verzeichnete beim Bürgerfest auf dem Kirchplatz eine große Nachfrage nach dem weinhaltigen Heißgetränk. „Am Samstag sind nur drei Gläser Weißwein und ein Glas Rotwein verlangt worden, aber dafür literweise Glüwein“, so der zweite Vorsitzende Stefan Atzwanger, der den Vorschlag mit dem Wintergetränk machte, für den man ihn zunächst auslachte. „Daneben haben wir noch Spekulatius gereicht, der wurde auch gerne genommen.“ Trotz des nicht gerade freundlichen Wetters kam beim Auftakt des Festes am Samstagabend Stimmung auf.

Coversongs verbreiteten
gute Laune beim Publikum

Die Nevigeser Band Jet Set verbreitete mit ihren gekonnt vorgebrachten Coversongs gute Laune. Bei „Smoke on the water“ von Deep Purple wurden die Feuerzeuge herausgeholt. Die Besucher hatten nicht nur Musik konsumiert, sondern auch selber gesungen: Die Texte wurden projiziert und de ganze Kirchplatz stimmte „Westerland“, „Über sieben Brücken musst du gehen“ oder „Tausendmal berührt“ an. „Zwischendurch gab es mal ein paar Schauer, machte nichts, da haben wir uns unter die Zelte gestellt“, beschrieb Stefan Atwanger, der weiß, dass seine Tönisheider hart im Nehmen sind.

Am Sonntag war das Wetter noch schlechter, aber dennoch wurden die Stände auf dem Fest besucht. Allerdings musste ein wenig improvisiert werden: Stefan Langkeit sicherte den Pavillon über den Stand des Allgemeinen Sportvereins mit Sandsäcken, das geplante Dosenwerfen für die Kinder konnte nicht stattfinden: „Der Wind bläst die Dosen weg, bevor sie aufgestempelt sind.“ Da hatten es die „Zylinderköpp“ besser: Die Karnevalsgesellschaft konnte die leergetrunkenen Fünf-Liter-Blechfässchen in einem große Zelt des Deutschen Roten Kreuzes stapeln.

„Von dem Spielangebot wird auch reichlich Gebrauch gemacht“, freute sich Janine Richardt, die außerdem rote Nasen verteilte. Die Tönisheider Kindergärten und Schulen machten mit, allerdings kamen nur wenig Kinder. „Wir haben jetzt einige Eltern, die Hüte basteln“, so Ulrike Fritz von der Kindertagesstätte Unterm
Regenbogen.

Schunkelstimmung kam beim Auftritt des Shanty Chors auf

An der Torwand versuchte Martin Sträßer, das Leder in die Löcher zu schießen. „Ich habe kein Glück“, stellte der Landtagsabgeordnete fest und verriet, dass er mal ein halbes Jahr als Linksaußen bei den Sportfreunden Siepen gespielt hatte. Der Shanty-Chor der Marinekameradschaft Velbert erwies sich mal wieder als Garant für gute Laune. Die Seebären, die seit einigen Jahren durch Damen verstärkt werden, brachten die Tönisheider auf den Bierzeltgarnituren in Schunkeln. „Das ist gar keine rheinische Erfindung, sondern das kommt von den Seeleuten, die beim Landgang die Bewegung vom Schiff noch drauf hatten.“ Chorleiter Frank-Peter Groß streute ein bisschen Seemannsgarn aus, im übrigen meinte er, das „maritimes Wetter“ auf Töniheide herrschte. Einen weiteren musikalischen Höhepunkt stellte die Starlight Musical Academy aus Velbert dar. Das Fest war ein Gemeinschaftswerk vieler Tönisheider: Das DRK stellte Zelte und Biertischgarnituren zur Verfügung und bediente den Grill, der Löschzug Tönisheide ließ Wasser und Bier im Getränkewagen laufen, weitere Vereine und die Kirchen sorgten trotz des Regens für ein einigermaßen gelungenes Fest, das zweimal verlegt werden musste. „Im Juli hätten wir gegen das Music-Foodtruck-Festival in auf dem Offerplatz eine sehr starke Konkurrenz gehabt, Anfang September fehlten uns die Leute, weil viele mit großen Kindern dann im Urlaub sind“, erläuterte Stefan Atzwanger die organisatorischen
Schwierigkeiten.