150 Jahre: Erfolgsgeschichte Bayer

Der Chemiekonzern feiert 150-jähriges Bestehen. Wurzeln liegen in Barmen.

Wuppertal/Leverkusen. Bayer — was heute ein Riese mit weltweit 111 600 Mitarbeitern ist, hat mal ganz klein angefangen. Vor 150 Jahren im heutigen Wuppertal-Barmen. Hier hatten zwei Männer, der Kaufmann Friedrich Bayer und der Färber Johann Friedrich Weskott herausgefunden, wie man den Farbstoff Fuchsin herstellt. Aus der am 1. August 1863 gegründeten Farbenfabrik ist längst ein Weltkonzern geworden. Neben der Zentrale in Leverkusen gibt es die Standorte Wuppertal, Monheim, Krefeld, Dormagen, Düsseldorf.

„Science for a better life“: Diesen Unternehmensslogan spricht Marijn Dekkers häufig aus. Wohl auch erneut auf der heutigen Hauptversammlung in Köln. Wissenschaft für ein besseres Leben also.

Der niederländische Unternehmenslenker will damit betonen, wie bedeutend der Pharma- und Chemiekonzern nicht nur für seine Mitarbeiter ist. Er will auch den gesellschaftlichen Nutzen hervorheben, den das Unternehmen mit seinen Teilbereichen Gesundheit (Health Care), Pflanzenschutz (Crop Science) und hochwertigen Kunststoffen (Material Science) erbringt. Mit Medikamenten, mit Kunstdünger oder auch exotischen Produkten wie imprägnierten Moskitonetzen gegen die Malariabedrohung. Doch die gesellschaftliche Akzeptanz, die Bayer für langfristige Planungssicherheit braucht, ist nicht leicht zu gewinnen.

Dies erfährt der Konzern seit Jahren anhand des erbitterten Widerstands, der ihm bei seinem Projekt einer CO-Pipeline entgegenschlägt, die zwischen Uerdingen und Dormagen in Betrieb gehen soll. Auch die in der „Coordination gegen Bayer-Gefahren“ organisierten Kritiker machen dem Unternehmen das Leben schwer.

Gerne verweist Marijn Dekkers auf das Bayer-Produkt schlechthin: Aspirin. Fast kein Haushalt, in dem die Schmerzpille nicht zu finden ist.

Nur ein anderes Mittel erreichte vorübergehend ähnliche, aber negative Berühmtheit: Der Blutfettsenker Lipobay, den Bayer 2001 vom Markt nehmen musste, weil das Mittel im Verdacht stand, für den Tod von Patienten mitverantwortlich zu sein. Das Ereignis stürzte den Konzern in eine tiefe Krise, die einen grundlegenden Umbau zur Folge hatte.

Im Jubiläumsjahr möchte man nach vorn blicken. Und feiern. Höhepunkt soll eine große Geburtstagsparty am 29. Juni in der BayArena in Leverkusen sein. Dabei werden mehr als 30 000 Gäste erwartet.