Mahnung an Trump 379 Milliarden Investitionen jährlich für die Energiewende

Brüssel (dpa) - Die Energiewende stellt die Europäische Union (EU) vor gewaltige Herausforderungen. Ab 2020 seien in Europa jährlich 379 Milliarden Euro an Investitionen nötig, sagte EU-Kommissar Maros Sefcovic in Brüssel.

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Er mahnte den neuen US-Präsidenten Donald Trump, bei der Abkehr von Kohle und Öl mitzumachen und den Klimapakt von Paris einzuhalten. Darin steckten große Chancen für die Wirtschaft.

In Paris hatten sich 2015 fast alle Staaten der Welt auf massive Anstrengungen zum Klimaschutz geeinigt. Um die Erwärmung der Erde zu bremsen, soll die die Energieversorgung weitgehend auf erneuerbare Quellen umgestellt werden. Trump hat mehrfach Zweifel am Klimaschutz geäußert und bereits Unterstützung für neue Ölprojekte gegeben.

Die EU hält dagegen am Klimaschutz fest und will bis 2030 die Treibhausgasemissionen um 40 Prozent unter den Wert von 1990 drücken. Angesichts der nötigen Investitionen könnte es übergangsweise ein Vorteil für die USA sein, wenn sie einfach weiter Kohle und Öl verfeuerten. Langfristig würden sie der neuen Technik allerdings hinterherhinken.

Die EU betont, dass die nötigen Milliardeninvestitionen eben nicht nur Kosten seien, sondern auch die Wirtschaft modernisierten und Jobs schaffen würden. Allein die Branche der Erneuerbaren Energien habe 2014 mit einem Umsatz von 144 Milliarden Euro mehr als eine Million Menschen beschäftigt. Außerdem spare die EU Milliarden bei Energieimporten.

Sefcovic sieht die EU bei allen Energie- und Klimazielen auf gutem Weg. Die Treibhausgase lagen demnach 2015 schon 22 Prozent unter dem Wert von 1990. In dem Jahr wurden 16,4 Prozent des gesamten Energieverbrauchs aus erneuerbaren Energien gedeckt - die Zielmarke von 20 Prozent bis 2020 sei somit erreichbar. Dasselbe gelte für das Ziel, bis 2020 die Energieeffizienz um 20 Prozent zu steigern.

Für die Jahre von 2020 bis 2030 hatte die Kommission im Herbst zusätzliche Maßnahmen vorgeschlagen. Auf diesen Zeitraum bezieht sich auch die geschätzte Investitionssumme von 379 Milliarden Euro jährlich, die Privatleute, Unternehmen und öffentliche Hand gemeinsam aufbringen müssten. Dafür müssten alle Finanzierungsmöglichkeiten mobilisiert werden, zum Beispiel auch Fonds der EU, sagte Sefcovic. Gleichzeitig gelte es, Fehlinvestitionen zu vermeiden.