Aer Lingus schafft Kehrtwende
Dublin (dpa) - Die irische Fluggesellschaft Aer Lingus hat inmitten der Wirtschaftskrise die Kehrtwende geschafft. Aer Lingus, zu knapp 30 Prozent im Besitz des Konkurrenten Ryanair, legte 2010 beim Umsatz um 0,8 Prozent auf 1,215 Milliarden Euro zu.
Der operative Gewinn lag bei 57,6 Millionen Euro, nach einem Verlust von 81 Millionen Euro im Jahr zuvor. „Unser 2009 eingeleitetes Sparprogramm hat deutlich Wirkung gezeigt“, sagte Aer-Lingus-Vorstandschef Christoph Müller.
Angesichts der schwierigen Wirtschaftslage in Irland plant Aer Lingus für 2011 kein Wachstum, will aber stärker in den attraktiven deutschen Markt investieren. „Deutschland ist der größte Reisemarkt der Welt“, sagte Müller. Ab März werde eine neue Verbindung von Dublin nach Stuttgart aufgenommen, die Strecke Dublin-Hamburg werde künftig täglich statt nur viermal pro Woche bedient. Insgesamt will Müller im Deutschland-Geschäft 15 Prozent mehr Passagiere befördern.
Der deutsche Christoph Müller hatte 2009 die Geschäfte der damals defizitären Aer Lingus übernommen und der Fluggesellschaft ein massives Kostensenkungsprogramm von 97 Millionen Euro über drei Jahre verordnet. Die Kapazitäten wurden im Schnitt um 14 Prozent reduziert, unrentable Strecken wurden aufgegeben. Für 2011 sieht er wegen der hohen Spritpreise dennoch Probleme beim Ertrag. „Sollte die aktuelle Ölpreisentwicklung anhalten, so erwarten wir für 2011 einen operativen Gewinn, der deutlich unter dem von 2010 liegt“, sagte Müller.
Die Fluggesellschaft hat im vergangenen Jahr nach eigenen Angaben mit einer Flotte von 44 Maschinen 9,3 Millionen Passagiere zu 75 Zielen in 22 Ländern befördert. In Deutschland fliegt Aer Lingus neben Stuttgart und Hamburg die Flughäfen in Frankfurt, München, Düsseldorf und Berlin an.