Güterverkehr auf der Schiene massiv gestiegen
Wiesbaden (dpa) - Der Güterverkehr auf der Schiene hat den massiven Einbruch aus dem Krisenjahr 2009 fast wieder wettgemacht.
Dank der überraschend kräftigen Konjunkturerholung wurden 2010 auf dem deutschen Schienennetz 355,7 Millionen Tonnen Güter transportiert und damit 14 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das war der stärkste Anstieg der Geschichte.
Allerdings war der Gütertransport mit der Bahn 2009 noch rasanter um 15,9 Prozent weggebrochen. Daher unterschritt die 2010 beförderte Menge den bisherigen Höchstwert aus dem Jahr 2008 um 4,2 Prozent. Damals waren 371,3 Millionen Tonnen befördert worden.
Nur im Binnenverkehr wurden im vergangenen Jahr mit 242,1 Millionen Tonnen mehr Güter transportiert als 2008 und soviel wie seit 1995 nicht mehr. Anfang der 1990er Jahre war noch in großen Mengen Kohle aus dem Ruhrgebiet und den neuen Bundesländern auf der Schiene befördert worden, hieß es im Statistikamt zur Begründung.
Der Empfang aus dem Ausland legte um 17,8 Prozent zu nach einem Minus von 23,1 Prozent im Vorjahr. Sowohl der grenzüberschreitende Versand als auch der Durchgangsverkehr blieben trotz deutlicher Zunahmen hinter dem Volumen von 2008 zurück.
Mit Ausnahme von landwirtschaftlichen Erzeugnissen (- 3,2 Prozent) und anderen Nahrungsmitteln (- 13,5 Prozent) stieg das Transportvolumen aller Gütergruppen im vergangenen Jahr an. Die größten Zuwächse gab es bei Eisen und Metallen (+ 39,4 Prozent) sowie bei Düngemitteln (+ 32,8 Prozent). Wie die Statistiker betonten, haben einige Güterarten wie Steine und Erden oder chemische Erzeugnisse den Wert von 2008 bereits wieder erreicht.