Air Berlin fliegt tiefer in Verlustzone

Berlin (dpa) - Air Berlin ist schwach ins Jahr 2011 gestartet. Die Unruhen in Nordafrika, die Luftverkehrssteuer und der hohe Kerosinpreis verhagelten der zweitgrößte deutsche Fluggesellschaft im ersten Quartal das Geschäft.

Wie das Unternehmen mitteilte, hat sich der Verlust im operativen Geschäft (Ebit) fast verdoppelt: von 98,6 Millionen Euro im ersten Vierteljahr 2010 auf nun 188,3 Millionen Euro.

Vorstandschef Joachim Hunold kalkuliert dennoch mit einem positiven operativen Ergebnis im gesamten Jahr, „wenn die Rahmenbedingungen sich nicht noch weiter verschlechtern“. Der Nachfrage- und Buchungstrend sei positiv. Air Berlin erwarte 2011 vier bis fünf Prozent mehr Passagiere und eine höhere Auslastung der Flugzeuge. Das Unternehmen beschäftigt rund 8900 Mitarbeiter und hat 170 Flugzeuge im Einsatz.

Das Flugangebot werde leicht erweitert, kündigte Hunold an. „Dabei steht die Stärkung der Drehkreuze Berlin, Düsseldorf und Palma de Mallorca ebenso im Vordergrund wie der Ausbau unserer Ziele in Italien“, skizzierte Hunold die Strategie.

Im ersten Quartal zählte die Fluggesellschaft 6,87 Millionen Passagiere, 1,9 Prozent mehr als vor einem Jahr. Der Umsatz stieg verglichen zum Vorjahreszeitraum um 2,0 Prozent auf 751,6 Millionen Euro. „Das Ergebnis blieb hinter unseren Erwartungen zurück“, räumte Finanzvorstand Ulf Hüttmeyer ein.

Geschadet hätten vor allem Flugausfälle wegen der politischen Konflikte in mehreren nordafrikanischen Staaten und die Einführung der Luftverkehrssteuer zu Jahresbeginn. Wegen dieser Steuer habe der schnell und stark gestiegene Kerosinpreis nicht vollständig an die Kunden weitergegeben werden können, sagte Hüttmeyer.