Arbeit in NRW: Zu viele Bewerber, zu wenig Ausbildungsstellen

In Nordrhein-Westfalen kommen auf eine Stelle 1,45 Bewerber. In Düsseldorf sieht es besser aus.

Düsseldorf. NRW ist derzeit kein gutes Pflaster für junge Menschen, die einen Ausbildungsplatz suchen. Während es bundesweit statistisch für fast jeden Bewerber einen Ausbildungsplatz gibt, sah es in NRW nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit deutlich schlechter aus. Hier kamen im September 2012 rund 1,45 Bewerber auf eine betriebliche Berufsausbildungsstelle. Wobei die Situation regional sehr unterschiedlich ausfällt. Während die Auszubildenden in Düsseldorf mit 0,84 Bewerbern je Stelle durchaus gute Karten haben, sah es in Solingen/Remscheid (2,02 Bewerber auf eine Stelle) und Wuppertal (1,89) schlechter aus. Auch in Krefeld gab es mit 1,75 Bewerbern auf eine Stelle einen Überhang.

Ende März waren bei den Arbeitsagenturen in NRW gut 106 047 Bewerber gemeldet. Diesen standen 79 229 offene Ausbildungsstellen gegenüber. Christiane Schönefeld, Geschäftsführerin der Bundesagentur für Arbeit in NRW mahnt die Betriebe, die Zurückhaltung bei der Meldung offener Ausbildungsstellen aufzugeben. „In den kommenden Jahren wird der demografische Wandel die Zahlen der Schulabgänger deutlich sinken lassen. Die Möglichkeiten, im eigenen Unternehmen künftige Fachkräfte auszubilden und zu halten, werden bis 2020 spürbar weniger.“

Christian Henke, Geschäftsführer der Handwerkskammer Düsseldorf, sagt dazu: „Ich habe das Gefühl, dass unsere Betriebe in dieser Frage durchaus sensibilisiert sind.“ So gebe es in der Lehrstellenbörse der Kammer derzeit 2200 offene Ausbildungsstellen — von Friseuren, Sanitär- oder Elektrohandwerk bis zum Bau sei alles dabei. Laut NRW-Arbeitsagentur gibt es vor allem im Bereich Verkäufer, Einzelhandels- oder Bürokaufmann noch viele unbesetzte Ausbildungsstellen. Jugendliche, die einen Ausbildungsplatz suchen, sollten sich bei den Berufsberatungen der Arbeitsagenturen melden. Arbeitsagentur, IHK und Handwerk bieten Jobbörsen im Internet an: