Verdi will Druck im Post-Tarifstreit erhöhen
Bonn/Frankfurt (dpa) - Im Tarifstreit bei der Deutschen Post will die Gewerkschaft Verdi am Dienstag und Mittwoch den Druck erhöhen.
Kurz vor der für Donnerstag erwarteten entscheidenden Verhandlungsrunde sollen in dieser Woche wieder Briefträger in den Warnstreik treten, kündigte ein Verdi-Sprecher am Montag in Berlin an.
Geplant seien Aktionen in mehreren Bundesländern mit einigen tausend Warnstreikenden. Zu weiteren Einzelheiten wollte die Gewerkschaft zunächst keine Stellung nehmen.
Am Montag hatte es Aktionen im internationalen Postzentrum des Frankfurter Flughafens sowie im Philateliezentrum im oberpfälzischen Weiden gegeben. Seit Mitte vergangener Woche hatten sich zunächst Briefträger und dann Beschäftigte in bundesweit mehreren sogenannten Verteilzentren an Warnstreiks beteiligt.
Zahlreiche Sendungen konnten nur mit Verspätung zugestellt werden. Insgesamt traten nach Angaben von Verdi rund 6000 Postbedienstete in den Ausstand.
Die Gewerkschaft will für die 132 000 Tarifbeschäftigten sechs Prozent mehr Lohn, mindestens aber 140 Euro mehr im Monat durchsetzen. Insgesamt beschäftigt die Post in Deutschland 175 000 Menschen, darunter mehr als 40 000 Beamte.
„Die Geduld der Verdi-Mitglieder ist zu Ende“, sagte Verdi-Verhandlungsführerin Andrea Kocsis laut einer Mitteilung. Erwartet werde nun die Vorlage eines „einigungsfähigen“ Angebots der Arbeitgeber. Im Anschluss an die bevorstehende Tarifrunde hat die Gewerkschaft bereits die Tarifkommission einberufen.