Meinung Arbeitnehmer zahlen allein
Vor zehn Jahren wurde der Arbeitgeber-Anteil in der Krankenversicherung von Rot-Grün bei 7,3 Prozent eingefroren. Damals gab es etwa fünf Millionen Arbeitslose. Das Einfrieren sollte die Firmen ermuntern, neue Stellen zu schaffen.
Das Signal wurde verstanden. Die Lage am Arbeitsmarkt hat sich deutlich entspannt. Dagegen steigen die Kosten im Gesundheitswesen. Sowohl die Krankenhausreform als auch das Präventionsgesetz kosten viel Geld. Von den drastisch erhöhten Ausgaben für Arzneimittel ganz zu schweigen. Den Mehraufwand tragen allein die Arbeitnehmer über den Zusatzbeitrag. Klug ist das nicht. Denn die Arbeitgeber fallen als Wächter für Kostenkontrolle im Gesundheitswesen komplett aus.
Im Rennen um die Versicherten reagieren die Kassen mit Fusionen. Weniger Filialen, weniger Mitarbeiter — wer billiger ist, gewinnt Mitglieder. Bleibt der Arbeitgeber-Anteil eingefroren, müssen aber alle Kassen ihren Zusatzbeitrag anheben.