Argentinien sieht sich vor Lösung im Schuldenstreit mit Hedgefonds
Buenos Aires (dpa) - Argentinien steht nach eigenen Angaben im milliardenschweren Streit mit ausländischen Gläubigern vor einem Durchbruch.
Die Regierung von Präsident Mauricio Macri habe eine positive Bewertung des zuständigen US-Richters Thomas Griesa für den gemachten Vorschlag bekommen, sagte Kabinettschef Marcos Peña dem Radiosender „Mitre“.
Es geht um die Rückzahlung alter Anleiheschulden, die aus der Staatspleite 2001 stammen. In den meisten Fällen hat die Regierung einen 27,5-prozentigen Abschlag auf die Schuldensumme angeboten, die sich auf rund neun Milliarden US-Dollar beläuft. Die Anleihen waren unter US-Recht ausgegeben worden, um sie für Investoren attraktiver zu machen - daher kommt Griesas Bewertung eine Schlüsselrolle zu.
Einige kleine Gläubiger haben die Offerten bereits akzeptiert, sechs Großgläubigern hat die Regierung 6,5 Milliarden Dollar geboten. Nur zwei dieser Kläger haben das Angebot Argentiniens bisher akzeptiert.
Die wichtigsten - die New Yorker Hedgefonds NML Capital und Aurelius - sind nicht darunter. Nach einer möglichen Einigung muss auch noch das Parlament in Buenos Aires den Weg freimachen. Damit könnte der Zustand einer technischen Zahlungsfähigkeit aufgehoben werden. Die Vorgängerregierung von Präsidentin Christina Kirchner hatte sich geweigert, zu zahlen und die Hedgefonds als Aasgeier beschimpft.