Audi verdient weniger Geld
Ingolstadt (dpa) - Audi hat 2013 trotz neuer Rekordverkäufe weniger Geld verdient. Vor allem hohe Investitionen, Rabatte und die große Nachfrage nach kleineren Modellen bremsten die VW-Tochter deutlich ab.
Und einfacher dürfte es in diesem Jahr nicht werden. Zwar sagte Konzernchef Rupert Stadler am Dienstag bei der Bilanzvorlage in Ingolstadt ein Umsatzplus voraus, eine Prognose für den Gewinn verkniff sich der Konzernchef jedoch. An einem Ziel hält der Manager aber fest: Bis 2020 will er am Rivalen BMW vorbei auf den ersten Platz der drei deutschen Premiumhersteller.
Zu Jahresbeginn sind die Ingolstädter mit den Münchnern schon mal auf Augenhöhe. Ein Modellwechsel bei der Marke Mini hat bei BMW im Februar erneut das Wachstum gebremst. Konzernweit stieg der Absatz im vergangenen Monat zwar um 5,6 Prozent auf knapp 141 100 Wagen - was BMW erneut einen Absatzrekord bescherte.
Doch diesen verdanken die Münchner vor allem der Kernmarke BMW, die um 8,6 Prozent auf mehr als 124 800 Autos zulegte. Die Auslieferungen der britischen Tochter Mini hingegen fielen fast 14 Prozent niedriger aus als vor einem Jahr.
So führt Audi nach den ersten zwei Monaten die Verkaufsstatistik der Premium-Marken knapp an: Die Ingolstädter kommen in diesem Jahr bislang auf 242 400 ausgelieferte Autos (plus 9,3 Prozent), BMW liegt mit 242 017 Stück (plus 8,9 Prozent) hauchdünn dahinter. Daimlers Kernmarke Mercedes-Benz kommt auf 215 753 Autos - kann mit einem Plus von 16,6 Prozent aber die derzeit höchste Wachstumsrate vorweisen.
„Der Wettbewerb im Premiumbereich ist intensiver denn je“, sagte Stadler. Die drei deutschen Oberklassehersteller seien weltweit führend. „Wir stacheln uns gegenseitig an.“ Kurzfristige Erfolge seien für ihn nicht so wichtig. „Wir kämpfen für den Sieg“, sagte Stadler. Bisher liegt im Dreikampf der Unternehmen BMW vorn. Auch die Münchner dürften in der kommenden Woche (Dienstag) wie Audi trotz neuer Absatzrekorde sinkende Gewinne für 2013 präsentieren. Und die Gründe für den erwarteten Rückgang sind denen bei Audi sehr ähnlich.
Audi verkaufte vergangenes Jahr rund 1,57 Millionen Autos, gut 8 Prozent mehr als 2012 und mehr als je zuvor. In höhere Gewinne konnte Audi das nicht ummünzen. Gründe für den Gewinnrückgang von knapp 8 Prozent auf gut 4 Milliarden Euro gibt es einige. Es waren unter anderem hohe Ausgaben für neue Fabriken und den Ausbau der Produktion, die den Gewinn schrumpfen ließen. 3,6 Milliarden Euro, 10 Prozent mehr als 2012, investierte der Konzern.
Doch nicht nur die Investitionen drückten auf die Bilanz. Der Umsatzanstieg von gut zwei Prozent auf knapp 49,9 Milliarden Euro geht vor allem auf das Konto wachsender Nachfrage nach kleineren Autos. Die bringen aber weniger Geld als große Limousinen oder Geländewagen. Zudem machten sich Preisnachlässe bemerkbar, mit denen auf den schwachen europäischen Automärkten um Kunden gebuhlt wird.
Europas größter Autobauer Volkswagen hat derweil bei seiner Kernmarke VW-Pkw im Februar ein leichtes Absatzplus verzeichnet. Der Zuwachs lag gegenüber dem Vorjahresmonat bei 1,5 Prozent. Im Januar hatte das Plus noch 4,8 Prozent betragen. Für die ersten zwei Monate dieses Jahres liegt das Absatzwachstum bei dem Volumenhersteller damit bei 3,3 Prozent. Nach einer guten halben Million Pkw mit VW-Logo aus dem Januar kamen im Februar 407 600 weitere hinzu.