Auf Rückversicherer kommen Milliarden-Schäden zu

Für die Folgen von Atomunfällen muss die Branche allerdings nicht aufkommen.

München. Die Versicherungsbranche muss sich nach dem Jahrhundertbeben in Japan auf Schäden in Milliardenhöhe einstellen. Alleine an Gebäuden dürfte das Beben versicherte Schäden von bis zu 35 Milliarden US-Dollar (25 Milliarden Euro) angerichtet haben, wie die Experten des Risikoanalyse-Unternehmens AIR errechnet haben. Die Folgen des Tsunami, die Schäden an Straßen und die Produktionsausfälle in der Industrie kommen noch hinzu. Die Credit Suisse befürchtet einen volkswirtschaftlichen Schaden von bis zu gut 130 Milliarden Euro.

Versicherungsanalyst Christian Muschick von Silvia Quandt Research erwartet, dass die Rückversicherer tief in die Tasche greifen müssen. Für Munich Re (früher Münchener Rück) rechnet er mit einer Belastung von einer Milliarde Euro, bei der Swiss Re mit 800 Millionen Dollar (575 Millionen Euro) sowie bei der Hannover Rück mit 200 Millionen Euro.

Die Unfälle in den Atomkraftwerken dürften die Versicherungsbranche dagegen kaum belasten. „Bei der Versicherung von Nuklearanlagen in Japan sind Schäden durch Erdbeben, Tsunamis und durch Erdbeben ausgelöste Brände ausgeschlossen“, erklärt Swiss Re. Andererseits decke auch die Gebäudeversicherung Schäden durch atomare Strahlung nicht ab.

Die Folgen von Atomunfällen gelten als fast nicht versicherbar. Die Schäden sind kaum zu kalkulieren, die Prämien würden unermessliche Höhen erreichen.