Devisen: Euro steigt in Richtung 1,40 Dollar - Blicke auf Japan gerichtet

FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro ist zu Wochenbeginn in Richtung 1,40 Dollargestiegen. Im New Yorker Handel stand die Gemeinschaftswährung am Montag knappunterhalb dieser Marke bei 1,3995 Dollar, nachdem sie am Morgen noch nahe der1,39 Dollar gelegen hatte.

Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte denReferenzkurs am Mittag auf 1,3948 (Freitag: 1,3773) Dollar festgesetzt. DerDollar kostete damit 0,7169 (0,7261) Euro.

Händler begründeten die feste Tendenz des Euro mit den Beschlüssen vomEuro-Gipfel am Freitag. Die Staats- und Regierungschefs des Währungsraums hattensich unter anderem darauf verständigt, das Volumen des Rettungsfonds fürfinanzschwache Euro-Länder anzuheben und die Zinsen für Hilfskredite zu senken."Das ist zwar noch keine umfassende Lösung für die Schuldenkrise", sagte ExperteStephan Rieke von der BHF-Bank. Allerdings hätten die Beschlüsse an den Devisen-und Rentenmärkten doch für Beruhigung gesorgt. So hat nicht nur der Euro zuWochenbeginn profitiert, auch die Renditen für Staatsanleihen finanzschwacherEuro-Länder waren stark rückläufig.

Gleichwohl sprach Rieke von einer insgesamt "unübersichtlichen Lage" an denMärkten. Wegen der chaotischen Lage in Japan und der Gefahr eines Atom-GAUsseien die Märkte in einer Art "Schockstarre" gefangen. "Die Folgen eineratomaren Katastrophe sind überhaupt nicht absehbar, auch nicht diewirtschaftlichen Konsequenzen." Trotzdem neigte der japanische Yen bis zuletztzur Stärke. Experten erklären diesen Effekt mit der Rückführung ausländischenKapitals zur Beseitigung der Katastrophen-Schäden. Etwas belastet wurde der Yenam Montag indes von der abermaligen Lockerung der japanischen Geldpolitik. DieNotenbank Japans pumpte eine Rekordsumme in die heimischen Geldmärkte, um dieLiquidität des Bankensektors zu gewährleisten.