Aufträge aus Inland und Euroraum beschäftigen Maschinenbauer
Frankfurt/Main (dpa) - Der deutsche Maschinenbau hat im Juni weniger Aufträge erhalten als ein Jahr zuvor. Der Branchenverband VDMA begründete das Minus von 4 Prozent mit dem sehr starken Großanlagen-Geschäft im Juni 2014, das so nicht wiederholt werden konnte.
7 Prozent mehr Bestellungen aus dem Inland konnten die um 9 Prozent schwächere Nachfrage aus dem Ausland nur in Teilen ausgleichen. Aus Nicht-Euro-Ländern kamen in dem Monat sogar 15 Prozent weniger Bestellungen.
Im ersten Halbjahr liegt die Branche beim Auftragseingang aber nur 1 Prozent unter den Vorgaben aus 2014. Vor allem aus dem Euro-Raum kamen stattliche Order, die in der ersten Jahreshälfte 12 Prozent über dem Vorjahreszeitraum lagen. „Der Erholungsprozess setzt sich offenbar fort“, erklärte der VDMA-Konjunkturexperte Olaf Wortmann.
Auf dem wichtigen US-Markt hätten die deutschen Anbieter vom schwachen Euro profitiert, während in China einfach die Nachfrage fehle. „Da kann ein noch so schwacher Euro nichts bewirken“, sagte Wortmann.
Nach Russland sind die Exportzahlen weiterhin sehr stark rückläufig. Nach minus 17 Prozent im Jahr 2014 liegen die Rückgänge laut VDMA bis inklusive Mai bei fast minus 30 Prozent. Sollte dieser Trend anhalten, würden die deutschen Maschinenexporte für das gesamte Jahr 2015 auf rund 4,5 Milliarden Euro sinken. Die russischen Unternehmen seien wegen der Finanzsanktionen faktisch von Finanzierungen abgeschnitten. Einkaufen könnten nur Kunden, die über ausreichend Eigenmittel verfügen oder staatlich gefördert werden. Aber auch der Staat müsse sparen und investiere zurzeit weniger als nötig wäre.