Aussagen von Draghi drücken Euro unter 1,08 US-Dollar
Frankfurt/Main (dpa) - Der Euro ist mit der Aussicht auf ein weiteres Öffnen der Geldschleusen durch die Europäische Zentralbank (EZB) kräftig gefallen.
Am Nachmittag rutschte die Gemeinschaftswährung unter die Marke von 1,08 US-Dollar, konnte sich aber wieder etwas erholen und stand zuletzt bei 1,0825 Dollar. Gegen Mittag hatte die EZB den Referenzkurs noch deutlich höher auf 1,0893 (Mittwoch: 1,0907) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,9180 (0,9168) Euro.
Der entscheidende Impuls für den Handel am Devisenmarkt erfolgte am Nachmittag mit Aussagen des EZB-Chefs Mario Draghi. Die Notenbank hatte zwar auf ihrer heutigen Zinssitzung die Geldpolitik nicht verändert, dafür aber eine weitere Lockerung im Kampf gegen die zu niedrige Inflation im März in Aussicht gestellt. Die EZB könnte noch weitere Lockerungen vornehmen, sagte Draghi. „Unsere Geldpolitik kennt innerhalb unseres Mandats keine technischen Grenzen.“
„EZB-Präsident Draghi bleibt seinem Ruf als geldpolitische Taube gerecht und hält die Tür für weitere Lockerungsmaßnahmen offen“, kommentierte Ulrich Wortberg, Analyst bei der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba), die Aussagen Draghis. Falls die EZB auf ihrer nächsten Zinssitzung im März die Geldpolitik tatsächlich weiter lockern will, erwarten Experten gemeinhin zwei mögliche Maßnahmen: höhere Strafzinses für Geschäftsbanken, die Geld bei der EZB parken, und eine Ausweitung des Kaufprogramms für Wertpapiere.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einen Euro auf 0,77182 (0,77000) britische Pfund, 127,43 (127,28) japanische Yen und 1,0949 (1,0932) Schweizer Franken fest. Ein Kilogramm Gold kostete 31 840,00 (31 600,00) Euro. Die Feinunze Gold wurde in London am Nachmittag mit 1096,50 (1101,75) Dollar gefixt.