Autobauer: GM-Chef bekennt sich zum Opel-Werk in Bochum
Auch das Werk in Kaiserslautern soll erhalten bleiben. Der Konzern hat seine Schulden in Deutschland bezahlt.
Düsseldorf. GM-Europachef Nick Reilly bekennt sich zum Opel-Werk in Bochum. Reilly nannte am Dienstag nach einem Treffen mit NRW-Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) Bochum einen wichtigen Standort, den sein Konzern erhalten wolle.
Auch für das Werk in Kaiserslautern gab er ein Bekenntnis ab, die Deutschland-Zentrale Rüsselsheim hat eine Bestandsgarantie. Reilly kündigte aber auch den Abbau von bis zu 9500 der 50 000 Stellen europaweit an. Details will er am Mittwoch den Betriebsräten und Gewerkschaften nennen. Also auch, was mit dem vierten deutschen Opel-Werk in Eisenach passiert.
Rüttgers begrüßte die Ankündigung Reillys. "Das ist eine gute Nachricht", sagte er. Er ließ allerdings offen, ob das Land bereit wäre, GM zur Sanierung der Marke Opel Staatshilfen zu gewähren. Das hatte NRW für den Fall zugesagt, dass der Autozulieferer Magna als Investor bei Opel eingestiegen wäre. "Derzeit gibt es keinen Anlass zu weiteren Zusagen. Wir müssen erst das Konzept kennen", sagte Rüttgers. Wichtig sei vor allem, dass der Arbeitsplatzabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen und sozialverträglich ablaufe.
Die FDP, Regierungspartner der CDU im Bund wie in NRW, hatte Staatshilfen ausgeschlossen.
Reilly hat in den vergangenen Tagen bereits andere Länder mit Opel-Standorten wie etwa Belgien, Polen, Großbritannien und Spanien besucht. Dort waren ihm zum Teil schon erhebliche Staatsbeihilfen in Aussicht gestellt worden - in Belgien alleine 500 Millionen Euro. Die EU hatte sich angesichts möglicher Beihilfen bereits skeptisch geäußert.
GM hat derweil den Überbrückungskredit zurückgezahlt, den die Bundesregierung und die vier Bundesländern mit Opel-Werken auf dem Höhepunkt der Krise gewährt hatten. Das gab Kanzlerin Angela Merkel (CDU) bekannt. Insgesamt hatte sich GM 1,2 Milliarden Euro aus Deutschland geliehen, 120 Millionen Euro davon stellte NRW zur Verfügung.
Die letzte Rückzahlungsrate habe 400 Millionen Euro betragen, sagte Merkel. Insgesamt seien 28 Millionen Euro an Zinsen fällig geworden.
Der Verkauf der schwedischen GM-Tochter Saab an den Sportwagenhersteller Koenigsegg ist unterdessen geplatzt, gab GM bekannt.