Bahn baut Schienennetz und Lärmschutz aus
Güterwaggon-Flotte soll bis 2020 nur noch halb so laut sein. Alle Bahnhöfe werden barrierefrei.
Berlin. Lärmschutz und der Ausbau neuer Korridore für den stark steigenden Güterverkehr — das sind bis 2030 die wichtigsten Schwerpunkte der Investitionsplanung der Bahn für ihr Schienennetz. Da Verkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) eine Erhöhung der Bundesmittel von derzeit 2,5 Milliarden auf mehr als drei Milliarden Euro jährlich angekündigt hat, steht für die Maßnahmen künftig mehr Geld zur Verfügung. Die Pläne im Überblick:
Die Bahn rechnet mit einer Zunahme der gefahrenen Trassenkilometer um 14 Prozent auf 1,15 Milliarden. 22 Prozent erbringen schon jetzt private Betreiber. Wachsen wird vor allem der Güterverkehr (plus 40 Prozent).
Derzeit arbeiten die Planer an einem „Zielnetz 2030“. Dabei geht es vor allem um die Engpässe in der Infrastruktur. Zu Zweidritteln bewältigt ist ein 300 Millionen Euro teures Programm, mit dem die deutschen Seehäfen besser angebunden werden.
Weil der Ausbau des Schienenverkehrs auf Akzeptanzprobleme stößt, will die Bahn ihren Lärm bis 2020 halbieren. So soll die gesamte Güterwaggon-Flotte mit so genannten „Flüsterbremsen“ ausgerüstet werden, was den Schall um zehn Dezibel verringert. Allerdings gehören nur 60 000 Waggons der DB-Logistiktochter. Die privaten Anbieter sollen mit Zuschüssen und einer lärmabhängigen Trassengebühr zum Umbau gedrängt werden.
Bis 2020 sollen zudem die am meisten belasteten 2000 Kilometer des Netzes lärmsaniert sein, vor allem durch Schallschutzwände.
Die wichtigsten Stationen sind bereits modernisiert oder in Arbeit. Neues Ziel ist es nun, nach und nach alle 5400 Bahnhöfe in Deutschland barrierefrei zu gestalten — über Rampen oder Aufzüge.
Geplant ist unter anderem eine Smartphone-App („DB-Zugradar“), mit der Kunden live auf einer Karte verfolgen können, wo gerade welcher Zug mit welcher Geschwindigkeit, welchem Ziel und welcher voraussichtlichen Ankunftszeit fährt.