Bahn bestellt längere Züge

Berlin (dpa) - Die neue Fernzug-Generation der Bahn soll länger werden als bisher geplant. Dafür verzögert sich die Auslieferung der Nachfolger für die ICE- und Intercity-Züge um mindestens ein Jahr bis Ende 2017. Das verlautete am Donnerstag aus Unternehmenskreisen.

Demnach soll das neue Modell mit dem Arbeitstitel ICx mit bis zu zwölf statt wie ursprünglich geplant mit maximal zehn Waggons fahren. Die Züge bieten dann Platz für 830 statt 724 Fahrgäste. Grund für die Aufstockung sind steigende Fahrgastzahlen.

Die Bahn hatte bei Siemens vorerst 220 ICx-Züge für sechs Milliarden Euro bestellt. Die Züge sollen zuerst die teils 40 Jahre alten Intercitys und Eurocitys ersetzen, dann die ICE der ersten und zweiten Generation. Die Auftragssumme steige durch die zusätzlichen Waggons um 600 Millionen Euro, hieß es. Das berichtete auch die „Bild“-Zeitung (Donnerstag). Ein Bahnsprecher wollte den Bericht nicht kommentieren, da er auf internen Aufsichtsratspapieren beruhe.

Ursprünglich sollte der Hersteller Siemens die neuen Züge ab Ende 2016 ausliefern. Der Münchener Konzern kämpft bei ebenfalls bestellten neuen ICE-Zügen mit Lieferschwierigkeiten. Die Verspätung beim ICx ist aber offenbar auf die Änderungswünsche der Bahn zurückzuführen.

Wieviele der Züge nun mit zwölf Waggons bestellt werden, ist noch unklar. Die Zustimmung des Bahn-Aufsichtsrats steht noch aus. Der ICx soll mit mindestens sieben Wagen fahren. Fahrgäste erwarte auch ein neues Lichtkonzept, hieß es: Morgens soll die Wagenbeleuchtung gelblich schimmern, mittags blau und abends rötlich. Testpersonen hätten den Lichtwechsel als besonders angenehm empfunden. Die Wagen sollen mehr Platz für Gepäck und beispielsweise Kinderwagen bieten.

Von Januar bis Juni 2012 hatte die Bahn so viele Zugreisende transportiert wie in keinem Halbjahr zuvor. Die Zahl der Fahrgäste stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um vier Prozent auf mehr als eine Milliarde. Zahlen für das Gesamtjahr legt der bundeseigene Konzern am 21. März vor.