Die Deutsche Bahn musste im vergangenen Jahr deutlich höhere Entschädigungen wegen Verspätungen und Zugausfällen leisten. Knapp 197 Millionen Euro zahlte die Bahn an betroffene Reisende aus, wie der staatseigene Konzern in Berlin mitteilte. Demnach waren bei den Servicecentern rund 6,9 Millionen Entschädigungsanträge eingereicht worden. Zum Vergleich: 2023 wurden laut Bahn 5,6 Millionen Anträge bearbeitet und 132,8 Millionen Euro Entschädigungen ausgezahlt.
Ein Bahn-Sprecher sagte der „Bild am Sonntag“: „Wenn der Zug Verspätung hat und unseren Fahrgästen Entschädigungen zustehen, dann zahlen wir diese ohne Wenn und Aber. Und hohe Verspätungen ziehen hohe Entschädigungszahlungen nach sich.“ Demnach gingen 80 Prozent der Verspätungen 2024 auf die marode und überlastete Infrastruktur zurück.
Mehr als jeder dritte Fernzug der Deutschen Bahn (DB) war im vergangenen Jahr unpünktlich. 37,5 Prozent der Halte wurden mit einer Verspätung von mehr als 5:59 Minuten erreicht; 62,5 Prozent der ICE- und IC-Züge waren pünktlich unterwegs, wie ein Sprecher des Unternehmens jüngst mitteilte. Damit war die Deutsche Bahn so unpünktlich unterwegs wie seit mindestens 21 Jahren nicht.
Zugleich wies der Sprecher auf das aktuelle Sanierungsprogramm der Bahn hin. Bis 2030 will der Konzern 41 vielbefahrene Korridore grundlegend sanieren. Den Anfang machte die Bahn 2024 mit dem Abschnitt zwischen Frankfurt und Mannheim - der sogenannten Riedbahn. Die Generalsanierungen sollen auch für pünktlichere Züge sorgen. „Bis Ende 2027 will die DB die Pünktlichkeit der ICE- und IC-Züge auf 75 bis 80 Prozent steigern“, sagte der Sprecher.
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