Bahnchef deutet Preiserhöhungen an
Berlin (dpa) - Bahn-Chef Rüdiger Grube hat eine Erhöhung der Bahn-Fahrpreise angedeutet und dies auch mit den Kosten der Energiewende begründet. „Klar ist: Unsere Kostenbelastung steigt weiter - vor allem wegen der steigenden Umlage für Ökostrom und des jüngsten Tarifabschlusses“, so Grube laut „Bild“-Zeitung.
„Diese erheblichen Zusatzkosten können wir nicht einfach ignorieren“, sagte Grube. Zu den Preisen könne aber erst im Herbst etwas gesagt werden.
Im Frühjahr sei die ICE-Flotte auf Ökostrom umgestellt worden. „Aber statt diese vorbildliche Umstellung zu fördern, sollen wir künftig 100 Millionen Euro Umlage zahlen. Damit würden Kunden, die ökologisch reisen wollen, auch noch bestraft. So darf es nicht sein“, sagte Grube.
Die Grünen wiesen darauf hin, dass „der weitaus größere Teil der Flotte mit Nah- und Güterverkehr nach wie vor fossil oder atomar unterwegs“ sei. Die Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) diene Grube nur als Ausrede, kritisierte der Energieexperte der Grünen-Bundestagsfraktion, Oliver Krischer. Tatsächlich sei die Deutsche Bahn zum großen Teil von der Zahlung der EEG-Umlage befreit. Dafür müssten die privaten Stromverbraucher jedes Jahr 230 Millionen Euro zahlen. „Allem neuen Öko-Image zum Trotz hat sich Herr Grube an teure und nicht mehr wirtschaftliche Kohlekraftwerke gebunden, die der DB jetzt die Bilanz verhageln“, sagte Krischer.