Bank-of-America-Chef krempelt Führungsriege um
Charlotte (dpa) - Der Chef der angeschlagenen Bank of America räumt in der Führungsetage auf. Mit der für die Vermögensverwaltung zuständigen Sallie Krawcheck und dem Privatkunden-Chef Joe Price gehen zwei hochrangige Manager.
Die für Hauskredite verantwortliche Barbara Desoer wird in ihrem Einfluss beschnitten. „Heute machen wir einen großen Schritt beim Umbau unseres Unternehmens“, sagte Bankchef Brian Moyniha am Dienstag am Firmensitz in Charlotte im US-Bundesstaat North Carolina. Er ernannte zwei neue Vorstände für das Tagesgeschäft. Die Zuständigkeiten sollen künftig entlang der Kundengruppen verlaufen: Privatleute und Kleinbetriebe sowie größere Unternehmen und institutionelle Investoren.
Die Bank of America ist das nach Vermögenswerten größte Geldhaus der USA und gleichzeitig das Sorgenkind der Branche mit zuletzt hohen Verlusten. Sie schleppt aus den Zeiten der Finanzkrise haufenweise faule Kredite mit sich herum und muss sich überdies Vorwürfe anhören, bei Hypothekengeschäften betrogen zu haben. Investoren fordern deshalb milliardenschweren Schadenersatz.
Die Aktie der Bank liegt am Boden. Am Dienstag war sie um weitere 4 Prozent abgesackt und steuert auf ihr Jahrestief zu. Viele Anleger sorgen sich, dass über kurz oder lang das Geld knapp wird. Selbst die milliardenschwere Finanzspritze von Investorenlegende Warren Buffett beruhigte nur kurz.
Der Staat hatte die Bank of America in der Finanzkrise mit 45 Milliarden Dollar stützen müssen. Die Bank hatte sich vor allem mit dem Zukauf des Immobilienfinanzierers Countrywide viele der heutigen Probleme ins Haus geholt. Auch die übernommene Investmentbank Merrill Lynch erwies sich als problematisch.