Der Erfinder der Selbstbedienungs-Drogerie
Dirk Roßmann ist ein kühler Manager mit sozialem Gewissen — heute wird er 65 Jahre alt.
Burgwedel. Wo Preiskämpfe toben, ist die Balance zwischen kühlem Management und warmem Betriebsklima eine besonders heikle Gratwanderung.
Kaum jemand dürfte das besser wissen als Dirk Roßmann. Der Gründer von Deutschlands drittgrößter Drogeriekette sieht sich als Familienunternehmer der alten Schule. Sein heutiger 65. Geburtstag werde daran nichts ändern, stellt der Chef klar. Das „Modell Rossmann“ funktioniere bestens, und einige Märkte im Ausland wollten erst noch erobert werden.
„Auch ich habe Freunde, die mir sagen: Alt werden ist nichts für Feiglinge“, meint der Mann, der 1972 die Selbstbedienungs-Drogerie erfand. „Aber ich muss zugeben, dass ich noch nie so ausgeglichen war wie jetzt.“
Den großen Auftritt überlasse er inzwischen Anderen: Die Söhne Raoul und Daniel sammelten Erfahrungen, um künftig in seine Fußstapfen zu treten. Statt einer „plötzlichen Übergabe“ werde er sich jedoch nur schrittweise zurückziehen — wenn überhaupt. Von seinem Lebenswerk will der Firmenpatriarch nicht so schnell die Finger lassen.
Expansion in Osteuropa und der Türkei, Konzernstrategie — das sind Themen, die Roßmann senior weiter im Full-Time-Job beschäftigen, damit das für 2011 angepeilte Umsatzziel von 5,1 Milliarden Euro erreicht wird.