Bauernverband mit Ernte 2013 zufrieden

Berlin (dpa) - Die deutschen Bauern erwarten trotz schwieriger Wetterbedingungen in diesem Jahr eine leicht verbesserte Ernte. Mit 46,8 Millionen Tonnen werden die Bauern 3 Prozent mehr Getreide einfahren als 2012, wie der Verband am Donnerstag in Berlin bekanntgab.

Beim Raps werde der Ertrag sogar bei 5,6 Millionen Tonnen und damit um 17 Prozent höher liegen als im Vorjahr.

Mit diesem Ergebnis könne man „durchaus zufrieden sein“, sagte der Präsident des Sächsischen Landesbauernverbands und Vorsitzende des Fachausschusses für den Ackerbau, Wolfgang Vogel. Wegen des Wetters sei schon lange nicht mehr mit einer Spitzenernte zu rechnen gewesen. Kälte, Hitze und Hochwasser hätten aber nicht allen Landwirten zu schaffen gemacht.

„Sie können etwa eine Linie ziehen von Köln über Hannover nach Berlin. Alles, was unterhalb dieser Linie ist, hat extrem unter den Witterungsbedingungen zu leiden gehabt“, erklärte Vogel. Oberhalb der Linie hätten die Bauern aber von einem Bilderbuchwetter profitiert. „Sie haben immer zur richtigen Zeit, im letzten Moment Wasser bekommen.“

Auch wenn sich die Erwartungen bei Getreide und Raps verbessert haben - bei Kartoffeln, Mais und Zuckerrüben malt der Bauernverband ein trüberes Bild. Die Kartoffelbauern werden wahrscheinlich unter 10 Millionen Tonnen einfahren, befürchtet der Verband. Schon 2012 waren es nur 10,6 Millionen Tonnen gewesen - fast ein Fünftel weniger als im Spitzenjahr 2004. Damals ernteten die Bauern 13 Millionen Tonnen Kartoffeln.

Der Mengenrückgang macht sich auch an den Preisen bemerkbar. Die Erzeugerpreise liegen laut Bauernverband derzeit bei 30 Euro je 100 Kilogramm Kartoffeln. 2012 waren es weniger als 20 Euro. Die Entwicklung spüren schlussendlich die Verbraucher an der Supermarktkasse: Kartoffeln kosteten im Juli 44 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, meldete kürzlich das Statistische Bundesamt.

Das Wetter machte außerdem den Spargel-, Erdbeer- und Hopfenbauern einen Strich durch die Rechnung. Der Bauernverband erwartet 10 Prozent weniger Spargel, 7 Prozent weniger Erdbeeren und 23 Prozent weniger Hopfen.