Bericht: Athen bekommt nächste Kredittranche
London/Berlin (dpa) - Schuldensünder Griechenland wird nach Informationen des „Wall Street Journal“ die dringend benötigte nächste Milliarden-Tranche aus dem Rettungspaket voraussichtlich erhalten.
Hintergrund sei die Einführung einer neuen Sondersteuer durch die Regierung in Athen, wie das Blatt am Montag auf seiner Internetseite unter Berufung auf zwei hochrangige Mitarbeiter des Internationalen Währungsfonds (IWF) berichtete.
Allerdings sei dies die letzte Chance für Griechenland, die Forderungen der internationalen Finanz-Kontrolleure von IWF, EU und Europäischer Zentralbank („Troika“) zu erfüllen. Ohne die Tranche in Höhe von acht Milliarden Euro wäre das Land pleite.
Spekulationen über eine bevorstehende Pleite Griechenlands oder einen Austritt aus der Eurozone erteilten die IWF-Mitarbeiter dem Bericht zufolge eine Absage. Gleichwohl sei Griechenland nach wie vor das größte Problemland im Währungsraum. Es sei entscheidend, dass Athen nun Wort halte und die öffentliche Verwaltung verschlanke sowie die Steuerhinterziehung bekämpfe.
An den Aktienmärkten machte sich Händlern zufolge die Nachricht von der offenbar bevorstehenden Auszahlung sofort bemerkbar: So grenzte der deutsche Leitindex Dax am Nachmittag seine herben Verluste zwischenzeitlich wieder ein. Zunehmende Sorgen um die Stabilität der Eurozone hatten den wichtigsten deutschen Aktienindex zuvor erstmals seit dem 17. Juli 2009 wieder unter die 5000-Punkte-Marke gedrückt.