Bezahlfernsehen: Dunkle Wolken am Himmel über Sky
Medienzar Murdoch pumpt erneut Geld in den deutschen Sender. Der Aktienkurs stürzt ab.
München. Kaum neue Abonnenten und keine Aussicht auf Gewinn: Für Sky Deutschland sind die Wolken am Himmel nach der Ankündigung der Kapitalerhöhung dunkler als zuvor. Nach dem schlechten zweiten Quartal brennt das Dach des Senders, der schon unter dem alten Namen Premiere nicht auf die Beine kam, noch heller.
Die Feuerwehr heißt wieder Rupert Murdoch, und der Medienzar probiert es mit bekannter Taktik - er löscht mit Geld. Das kann Sky Deutschland gut gebrauchen, trotz umfassenden Fußball-Angeboten, teurer Werbung und neuem Namen kamen kaum Abonnenten hinzu. Nun sollen mit Hilfe des Großaktionärs News Corporation, Murdochs Medienkonzern, mindestens 340 Millionen Euro in die Kassen kommen.
Doch der Preis für die siebte Kapitalerhöhung, die der Pay-TV-Anbieter seit dem Börsengang 2005 plant, ist hoch. Viele Anleger reagierten geschockt. Der Kurs der Aktie brach zeitweise um 24 Prozent auf historische Tiefststände um 1,08 Euro ein.
Sullivan ist dennoch fest davon überzeugt, dass profitables Bezahl-TV hierzulande möglich ist. Dafür brauche es Qualität und ein gutes Angebot. Genau dorthin soll das Kapital fließen. So soll der Kundenservice besser werden. Der Trend bei den HD-Angeboten, dem hochauflösenden Fernsehen, sei positiv. Das soll ausgebaut werden.
Bisher sollte Sky 2011 profitabel werden, dafür hätte der Sender zwischen 2,8 und drei Millionen Abonnenten gebraucht. 2,47 Millionen sind es derzeit. 80000 neue Kunden wären pro Quartal nötig gewesen, gerade mal 6000 waren es im zweiten Vierteljahr.
Die Kapitalspritze nährt dennoch die Hoffnung bei Sky, dass Murdoch noch Lust auf deutsches Pay-TV hat.