Wechsel reicht nicht
Wie bei einem Trainerwechsel in der Fußball-Bundesliga reicht beim Ölmulti BP ein Auswechseln der Führungsspitze nicht aus. Die Mannschaft muss neu aufgestellt, die Ziele müssen neu definiert werden.
Das dürfte BP nicht schwer fallen. Das Unternehmen muss sich nur auf die Ära von Haywards Vorgänger Lord Brown rückbesinnen - weg vom profitgierigen Ölgiganten, das grüne Firmenlogo ausleben und alternative Energien voranbringen.
Dass es so lange gedauert hat, den unsensiblen Vorstandschef Tony Hayward in die Wüste oder beziehungsweise nach Sibirien zu schicken, können wohl nur Briten verstehen. Null Ahnung von Öffentlichkeitsarbeit, flapsig und ungeschickt in seinen Handlungen hat er es geschafft, binnen Wochen der "meistgehasste Mann Amerikas" zu werden und der Ölpest sein Gesicht zu geben. Bleibt nur zu hoffen, dass er im russisch-britischen Gemeinschaftsunternehmen TNK-BP geschickter agiert. Selbst sein Nachfolger Bob Dudley ist dort schon einmal des Landes verwiesen worden.
Auf Dudleys Schultern lastet jetzt die Verantwortung. Er muss in den USA den ramponierten Ruf von BP reparieren und eine feindliche Übernahme verhindern. Er wird es schaffen - Amerikaner sind halt anders als Briten.