Blackberry-Aktionäre sehnen neue Führung herbei
New York (dpa) - Die Aussicht auf eine neue Chefkontrolleurin beim problembeladenen Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) hat die Aktie am Dienstag in die Höhe schnellen lassen. Das Papier legte an der US-Technologiebörse Nasdaq bis zum Handelsschluss um fast 7 Prozent auf 15,51 Dollar zu.
Vor einem Jahr war die Aktie noch rund 59 Dollar wert, doch RIM hat Marktanteile an Apples iPhone und die Smartphones mit dem Betriebssystem Android verloren. Die kanadische Zeitung „National Post“ hatte den Kurssprung ausgelöst, indem sie berichtete, dass die hochkarätige Bankmanagerin Barbara Stymiest möglicherweise die beiden bisherigen Verwaltungsratschefs Jim Balsillie und Michael Lazaridis ablöst.
Es sei allerdings noch keine endgültige Entscheidung gefallen, schrieb das Blatt unter Berufung auf eingeweihte Personen. RIM ist ein kanadisches Unternehmen. Viele Investoren machen Balsillie und Lazaridis persönlich für die Pechsträhne verantwortlich. Die beiden sind gleichzeitig Konzernchefs und als Vorsitzende des Verwaltungsrats ihre eigenen Kontrolleure. Eine neue Figur in der Führungsetage werde für frischen Wind sorgen, hoffen die Aktionäre.
Allerdings sitzt die Bankerin Stymiest schon seit 2007 als einfaches Mitglied im Verwaltungsrat - und hat damit die Entscheidungen von Balsillie und Lazaridis mit abgenickt. Die RIM-Spitze hatte den Trend hin zu berührungsempfindlichen Bildschirmen verschlafen; zudem hinken die Blackberrys in Sachen Multimedia dem iPhone und den Android-Smartphones hinterher. Die Verkäufe waren zuletzt zurückgegangen.