Börsengang: Glencore will 10 Milliarden Dollar einnehmen

London/Zug (dpa) - Der weltgrößte Rohstoffhändler Glencore will bei seinem bevorstehenden Börsengang rund 10 Milliarden Dollar (6,7 Mrd Euro) einnehmen. Wie das Unternehmen am Mittwoch weiter mitteilte, werden die Aktien in einer Preisspanne von 480 und 580 britischen Pence angeboten.

Sie sollen an der Börse von London am 19. Mai und von Hongkong ab dem 25. Mai gelistet werden. Damit beläuft sich der Wert des Unternehmens - gemessen in der Mitte der Spanne - wie angestrebt auf rund 61 Milliarden Dollar. Mit etwa 7,9 Milliarden Dollar soll der größte Teil aus einer Kapitalerhöhung kommen, dazu kommen etwa 2,1 Milliarden Dollar aus dem Besitz der Altaktionäre.

Wie das Unternehmen, das bisher als völlig verschwiegen galt, weiter mitteilte, ist Glencore bereits Vereinbarungen mit „einer ausgewählten Gruppe führender Investoren“ eingegangen, die voraussichtlich 31 Prozent des Gesamtangebots übernehmen wollten.

Am Mittwoch gab die Aabar Investments PJSC aus Abu Dhabi bekannt, sie werde zunächst 850 Millionen Dollar in Glencore investieren. Die Investmentgruppe, die zu knapp über 9 Prozent auch an der Daimler AG beteiligt ist, will zudem später Aktien für weitere 150 Millionen Dollar kaufen. Damit wäre der Staatsfonds aus der Hauptstadt der Vereinigten Arabischen Emirate der größte Einzelinvestor bei Glencore.

Insgesamt sollen bis zu 20 Prozent der Anteile des Unternehmens über die Börse veräußert werden. Alle bestehenden Aktionäre hätten sich zu einer Haltefrist von mehreren Jahren verpflichtet, hieß es.

Glencore hat im vergangenen Jahr dank des Anstiegs der Rohstoffpreise massiv zugelegt. Der Umsatz schoss um 36 Prozent auf 145 Milliarden Dollar nach oben. Der Reingewinn legte um 41 Prozent auf 3,8 Milliarden Dollar zu. Auch im ersten Quartal dieses Jahres habe das Unternehmen von verbesserten Marktbedingungen profitiert. Diese hätten sich auch in das zweite Quartal fortgesetzt. Gemessen an seinem Umsatz ist Glencore der größte Konzern der Schweiz. Er hat seinen Sitz im steuergünstigen Baar im Kanton Zug.