Linde profitiert von Asien-Boom

München (dpa) - Der Industriegase-Spezialist und Anlagenbauer Linde bleibt dank des ungebrochenen Booms in Asien auf Erfolgskurs. Der Dax-Konzern legte in den ersten drei Monaten kräftig zu und rechnet nach dem Rekordjahr 2010 auch für das laufende Jahr mit Bestwerten.

„Wir sind erneut profitabel gewachsen und auf einem guten Weg, unsere Ziele zu erreichen“, sagte Linde-Chef Wolfgang Reitzle am Mittwoch in München bei der Vorlage der Quartalszahlen. Zuvor hatten bereits Erzrivale Air Liquide und die Konkurrenten Air Products & Chemicals und Praxair zum Jahresstart Zuwächse vermeldet.

Vor allem die anhaltend hohe Nachfrage aus der Energie-, Stahl- und Chemieindustrie und ein Sparprogramm kommen dem Unternehmen dabei zugute. Auch für die mittelfristigen Ziele zeigte sich Reitzle zuversichtlich. „Wir sind gut aufgestellt und werden insbesondere unsere Chancen in den Bereichen Umwelt und Energie, in den Wachstumsmärkten Asiens und im Geschäft mit medizinischen Gasen konsequent nutzen“, sagte Reitzle.

Linde strebt für das Geschäftsjahr 2014 ein operatives Ergebnis von mindestens vier Milliarden Euro an. Im Auftaktquartal kletterte der Umsatz des Dax-Konzerns um knapp 15 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente das Unternehmen im ersten Quartal 284 Millionen Euro nach 198 Millionen Euro im Vorjahresquartal. Den stärksten Zuwachs verbuchte Linde erneut im Geschäft mit Gasen: Der Umsatz stieg im Vergleich um 13,8 Prozent auf 2,662 Milliarden Euro - bereinigt um Währungs- und Preiseffekte gab es ein Plus von 8,3 Prozent.

Zum Wachstum trugen alle Regionen bei, allerdings unterschiedlich stark. Das größten Plus gab es erneut in Asien, insbesondere China. Auch in Westeuropa ging es deutlich bergauf. Zulegen konnte auch die kleinere Sparte Anlagenbau. Trotz aller Zuversicht hält der Münchner Konzern an seinem Sparkurs fest. In dem Vierjahreszeitraum 2009 bis 2012 will Linde die Bruttokosten um insgesamt 650 bis 800 Millionen Euro verringern. Das Unternehmen beschäftigt rund 48 700 Mitarbeiter.