Breuer stimmt Vergleich Deutsche Bank/Kirch zu
Frankfurt/Main (dpa) - Ex-Deutsche-Bank-Chef Rolf Breuer zieht bei dem Vergleich seines ehemaligen Arbeitgebers mit den Kirch-Erben mit.
„Breuer hat dem Vergleich explizit zugestimmt“, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa am Donnerstag aus Verhandlungskreisen. Ein Sprecher des Oberlandesgerichts München bestätigte, dass Breuer der Rücknahme der Schadenersatzklage der Kirch-Erben in Folge des Vergleichs zugestimmt habe.
Breuer hätte der Klagerücknahme auch widersprechen können, dann wäre das Verfahren gegen ihn weiter gegangen. Neben der Bank hatten die Kirch-Erben auch Breuer verklagt.
Ein Interview Breuers im Februar 2002 war Anlass der Dauerfehde mit dem einstigen Medienunternehmer Leo Kirch und seinen Erben. Er hatte darin Zweifel an Kirchs Kreditwürdigkeit geäußert. Wenige Wochen später meldete Kirch Insolvenz an.
Zeitlebens machte Kirch die Bank und Breuer für den Zusammenbruch seines weit verzweigten Medienimperiums verantwortlich. Kirch trat eine Prozesslawine los, nach seinem Tod im Sommer 2011 setzten seine Erben die Fehde fort.
Vor zwei Wochen hatten sich beide Seiten auf einen Vergleich geeinigt: Die Bank zahlte den Kirch-Erben gut 900 Millionen Euro, die ihrerseits ihren juristischen Feldzug gegen das Institut einstellen.
Vor einer Woche hatte es geheißen, Breuer sei grundsätzlich bereit, einen Beitrag zu den Kosten des Vergleichs zu leisten. Über die Details ist demnach aber noch nichts entschieden.
Bis zu einer abschließenden Einigung zwischen der Bank und dem 76-Jährigen können noch Wochen oder gar Monate vergehen: Zunächst muss der Aufsichtsrat des Dax-Konzerns prüfen, ob und inwiefern man Breuer in Regress nimmt. Zu klären ist auch, welchen Anteil eine Manager-Haftpflichtversicherung übernehmen würde.