Brüderle sieht in Irlandkrise keine Gefahr für den Euro
Berlin (dpa) - Trotz der Irland-Krise sieht Bundeswirtschaftsminister Rainer Brüderle (FDP) nach eigenen Worten keine Gefahr für den Euro. „Man kann die aktuelle Krise in Irland nicht mit der im Frühjahr vergleichen“, sagte Brüderle dem „Focus“.
Mit dem Euro-Rettungsschirm gebe es ein wirksames Instrument, um die Stabilität der Währungsunion zu sichern. Außerdem habe Irland derzeit ausreichende Liquiditätsreserven, und die Lage werde laufend analysiert, erklärte der Minister.
Dagegen sagte SPD-Chef Sigmar Gabriel der „Bild am Sonntag“: „Die Eurozone droht zu zerbrechen.“ Ohne eine gemeinsame Finanz- und Wirtschaftspolitik sei eine gemeinsame Währung nicht zu halten, doch: „Dazu sind die Mitgliedsstaaten nicht bereit“. Bundeskanzlerin Angela Merkel warf er vor, Europa zu schaden. Deutschland müsse nun dafür sorgen, dass es den armen Ländern in der Eurozone besser gehe, forderte Gabriel. Arbeitsplätze in Deutschland hingen davon ab.
Das irische Kabinett wollte nach Medieninformationen am Sonntag zu einer Sondersitzung zusammenkommen, um abschließend über ein Vier- Jahres-Sparpaket zu beraten. Der Plan soll aufzeigen, wie das Rekord- Staatsdefizit von derzeit 32 Prozent bis 2014 auf die in der Eurozone erlaubten drei Prozent gedrückt werden soll. Erst danach wird erwartet, dass Details über das Hilfspaket bekanntwerden, welches Experten von EU, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds gegenwärtig mit irischer Regierung und irischer Notenbank verhandeln.