Zeitung: WestLB lässt sich nicht als Ganzes verkaufen
Düsseldorf (dpa) - Die staatlich gestützte WestLB ist einem Bericht zufolge nicht als Ganzes zu verkaufen - die Bank selbst wehrt sich jedoch gegen eine Aufsplitterung. „Eine Veräußerung der Bank in Teilen wollen wir nicht“, erklärte WestLB-Aufsichtsratschef Michael Breuer.
„Im engen Schulterschluss mit dem Bund sind sich alle Eigentümergruppen und der Vorstand darin uneingeschränkt einig.“ Das „Handelsblatt“ (Montag) berichtet dagegen, ein vollständiger Verkauf der WestLB sei extrem unwahrscheinlich geworden. „Finanzinvestoren aus dem In- und Ausland halten die Westdeutsche Landesbank als Ganzes für unattraktiv“, sagte eine mit den Verhandlungen vertraute Person der Zeitung. Nach Informationen aus Verhandlungskreisen würden im Eigentümerkreis zwei Möglichkeiten diskutiert: die Aufspaltung und der Verkauf einzelner Teile sowie der Zusammenschluss des Instituts mit anderen Landesbanken.
Die zweite Variante komme auch für die Eigentümer der WestLB infrage, darunter die Sparkassen und das Land Nordrhein-Westfalen. Die WestLB teilte am Sonntag mit, als Alternative verfolgten sie lediglich den Verkauf der Kernbank als Ganzes.
Eine mit den Plänen vertraute Person sagte dem „Handelsblatt“: „Wenn es für die komplette WestLB keinen Käufer gibt, muss die Bank in Teilen verkauft werden.“ Aktuell werde geprüft, in welche Vermögensbestandteile die Landesbank aufgespalten werden und welchen Preis man dafür erzielen könne. Ob dann am Ende noch eine Restbank mit dem Namen WestLB bestehen bleibe oder die unverkäuflichen Teile abgewickelt würden, sei noch nicht absehbar, zitierte das „Handelsblatt“ Verhandlungskreise.
EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia hatte der Bank am vergangenen Montag eine Gnadenfrist bis Februar 2011 gegeben. Bis dahin muss die WestLB in Brüssel einen neuen Sanierungsplan vorgelegen. Überzeugt das Konzept die EU nicht, droht der Bank die Schließung. Der Düsseldorfer Bankkonzern hat rund 5000 Mitarbeiter.