Bundesbank-Chef Weber: Abgang ohne Würde
Bundesbank-Chef Axel Weber hinterlässt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die ihn einst in eines der höchsten Ämter der Republik gehievt hatte, einen Scherbenhaufen. Alle ihre Pläne und Finten, einen Deutschen als EZB-Chef zu installieren, sind jedenfalls dahin.
Sie hat ihn aus dem Amt gejagt, vermutet der SPD-Chef Sigmar Gabriel.
Aber auch Weber ist für seinen Abgang ohne Würde mitverantwortlich. Als Bundesbankpräsident tuschelt man nicht in kleinem Kreise seinem Nachbarn ins Ohr, dass man amtsmüde ist. Und danach lässt man nicht tagelang die Gerüchteküche darüber kochen, was die wirklichen Gründe dafür sind.
Hartnäckig halten sich die Gerüchte, dass Weber an die Spitze der Deutschen Bank geht und dafür eine zweijährige Karenzzeit benötigt. So neu ist das nicht. Auch einer seiner Vorgänger, Karl Otto Pöhl, wechselte nach Streit zur Privatbank Oppenheim.