Bundesbank erwartet spürbar schwächeres Wachstum im Frühjahr
Frankfurt/Main (dpa) - Nach dem starken Auftaktquartal erwartet die Deutsche Bundesbank schon im Frühjahr ein deutlich nachlassendes Wachstumstempo.
„Nach dem äußerst kräftigen Jahresauftakt dürfte sich das Wirtschaftswachstum in Deutschland im zweiten Vierteljahr spürbar ermäßigen“, schreibt die Notenbank in ihrem am Montag in Frankfurt veröffentlichten Monatsbericht April.
So hätten die Industrieunternehmen wie erwartet zuletzt weniger Aufträge erhalten. Zudem werde der positive Witterungseffekt des ersten Quartals die Wachstumsrate des Bruttoinlandsprodukts (BIP) des zweiten Quartals drücken.
Insgesamt werde sich die Konjunkturerholung aber fortsetzen. Wesentliche Treiber seien das außerordentlich günstige Konsumklima und die lebhafte Wohnungsbaunachfrage. Bisher rechnet die Bundesbank im laufenden Jahr mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 1,7 Prozent. Andere Ökonomen sind noch zuversichtlicher: Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute sagen ein Konjunkturplus von 1,9 Prozent voraus, Commerzbank oder Allianz rechnen sogar mit 2,0 Prozent Wachstum.
Die Bundesbank bekräftigte am Montag ihre Einschätzung, dass die deutsche Wirtschaft im Auftaktquartal 2014 „sehr kräftig gewachsen“ sein dürfte: „Ein wesentlicher Grund hierfür ist, dass die Industrie nach dem Auftragsschub im vierten Quartal 2013 ihre Erzeugung erheblich erhöht hat.“ Zudem habe vor allem die Bauwirtschaft von dem außergewöhnlich milden Winterwetter profitiert. Der konjunkturelle Schwung zeige sich auch in den immer stärker steigenden Importen und der merklich zunehmenden Beschäftigung.