Chinesen: Ferien in Deutschland
In diesem Jahr kamen schon mehr als 341 000 Gäste.
Wiesbaden. Deutschland zieht in diesem Jahr deutlich mehr Touristen und Geschäftsreisende aus dem Ausland an. Für überdurchschnittliche Zuwachsraten sorgen laut Statistischem Bundesamt dabei Gäste aus China, deren Zahl sich in den ersten sieben Monaten um 31 Prozent auf 341 000 gesteigert hat. Sie lagen damit deutlich über dem Gesamtplus von 7,2 Prozent auf 16 Millionen Ankünfte ausländischer Touristen in Deutschland.
Die größte Gruppe der Deutschlandbesucher blieben die Niederländer (2,3 Millionen, plus 2,9 Prozent) vor den Schweizern (1,26 Millionen, plus 13,1 Prozent) und den US-Amerikanern (1,25 Millionen, plus 1,3 Prozent). In der nach Herkunftsländern gegliederten Auswertung lag China inklusive Hongkong auf dem 14. Rang vor Japan oder Norwegen. Jeder 50. ausländische Tourist kam damit aus dem Reich der Mitte.
„China boomt als Quellmarkt für den Deutschlandtourismus“, sagte Petra Hedorfer, Vorsitzende des Vorstandes der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT). „Für Chinesen ist Deutschland Teil einer Europa-Rundreise. Sie verbringen meist ein bis zwei Nächte in Deutschland und geben durchschnittlich 320 Euro pro Tag aus.“ Damit sei der deutsche Markt führend in Europa.
Die Zahl der Übernachtungen von chinesischen Gästen hat sich seit 2001 auf rund eine Million verdoppelt und werde sich bis 2020 noch einmal verdoppeln. Ein Drittel der Reisen ging auf das Konto von Geschäftsreisenden, so die DZT.
Chinesische Touristen gelten als besonders konsumfreudig. Beliebt sind hierzulande Schneidwaren, hochwertige Marken-Bekleidung und Kuckucksuhren aus dem Schwarzwald. Hauptziel der ausländischen Gäste bleibt die deutsche Hauptstadt Berlin.
Der Aufschwung macht Auslandsreisen für eine wachsende Zahl von Chinesen erschwinglich. 32 Millionen haben in der ersten Jahreshälfte eine Reise unternommen.