Formel-1-Affäre: Ex-Banker vor Gericht
War Gribkowsky bestechlich?
München. Es wird ernst für Gerhard Gribkowsky. Der frühere BayernLB-Manager muss sich vom 24. Oktober an wegen seiner Rolle in der Formel-1-Affäre vor Gericht verantworten. Dies teilte das Oberlandesgericht München mit. Die Staatsanwaltschaft wirft dem ehemaligen Risikovorstand der Landesbank unter anderem Bestechlichkeit, Untreue und Steuerhinterziehung vor.
Der spektakuläre Fall um das Millionenvermögen des Ex-Bankers hatte in den vergangenen Monaten immer wieder Schlagzeilen gemacht.
Gribkowsky soll in seiner Amtszeit bei der Bank heimlich 44 Millionen Dollar von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone kassiert haben und der BayernLB damit einen Schaden von knapp 66,5 Millionen Dollar eingebrockt haben.
Der Bank war die Beteiligung an der Rennserie nach der Pleite des Medienimperiums von Leo Kirch im Mai 2002 als Sicherheit zugefallen. Gribkowsky sollte das der Bank fremde Geschäft zu Geld machen. Laut Anklage waren auch Ecclestone die neuen Anteilseigner nicht genehm und er habe sie loswerden wollen. Die Umstände des Deals müssen die Richter beleuchten und vor allem der Frage nachgehen, welche Rolle Gribkowsky dabei spielte.
Für die Hauptverhandlung sind mehr als 20 Termine bis in das nächste Jahr hinein vorgesehen. Der heute 53-Jährige sitzt wegen der Affäre seit Anfang des Jahres in Untersuchungshaft. Gribkowsky bestreitet bislang alle Vorwürfe. dpa