Chinesen wollen angeblich bei Conergy einsteigen

Hamburg (dpa) - Das angeschlagene Solarunternehmen Conergy steht laut einem Pressebericht vor einem Teilverkauf nach China. Conergy komme einem Vertrag mit einem chinesischen Solarkonzern näher, der knapp 30 Prozent der Aktien übernehmen wolle.

Das berichtete die „Financial Times Deutschland“ unter Berufung auf Unternehmenskreise. Bei dem Interessenten handele sich um einen Hersteller von Solartechnik, der Teil eines Firmenkonglomerats ist. Der chinesische Staat sei nicht beteiligt, einige Manager seien aber regierungsnah. Mit einem Abschluss sei bis zum Sommer zu rechnen. „Es ist nicht mehr eine Frage des Ob, sondern nur noch des Wann“, zitierte das Blatt einen Insider.

Eine Sprecherin des Unternehmens sagte: „Wir sind interessant für eine Reihe asiatischer Konzerne. Anfragen kommen da immer mal wieder, und zwar vertraulich.“ Ein Deal stehe aber nicht unmittelbar bevor. Nach einer massiven Umschuldung sind bei Conergy inzwischen zahlreiche Hedgefonds an Bord.

Die Solarbranche steht mit dem Preisverfall und einer geringeren Nachfrage massiv unter Druck. Einige Unternehmen wie Solon oder Q-Cells mussten Insolvenz anmelden. Conergy konnte im vergangenen Jahr nur mit einer Umschuldung die Gefahr einer Pleite abwenden.

Für die Hamburger würde der Einstieg der Chinesen frisches Geld bringen, vor allem zur Zwischenfinanzierung großer Solarprojekte, schrieb die Zeitung. Conergy hatte sich aus der Produktion von Solarzellen vor Kurzem zurückgezogen und fokussiert sich nun auf Module. Von einer Partnerschaft mit einem Zulieferer, bei dem es günstig einkaufen könnte, würde das Unternehmen profitieren.

Besonders teuer werde der Deal für die Chinesen nicht, schreibt die Zeitung weiter. Wegen des niedrigen Börsenwerts gehe es nur um rund 30 Millionen Euro. Conergy schreibt seit 2006 netto Verluste. Für die Chinesen sei das Unternehmen wegen der Marke interessant. Conergy habe zudem ein gutes Vertriebsteam in Europa und anderen Solarländern wie Indien.