Chrysler muss Jeeps zurückrufen
Washington (dpa) - Zwei Tage nachdem sich Chrysler einem großen Rückruf von Jeeps öffentlich widersetzt hatte, beordert der Hersteller nun drei andere Geländewagen-Typen wegen Problemen in die Werkstätten.
Alleine auf dem US-Markt sind annähernd 435 000 Wagen betroffen, wie die zuständige Sicherheitsbehörde NHTSA am Donnerstag bekanntgab.
Bei gut 254 000 Jeep Compass und Jeep Patriot der Baujahre 2008 bis 2012 kann ein Software-Fehler dazu führen, dass die Gurtstraffer oder die Seiten-Airbags verzögert oder gar nicht auslösen. Zudem kann bei mehr als 180 000 Jeep Wrangler der Baujahre 2011 bis 2013 Getriebeöl auslaufen.
Erst am Dienstag hatte sich Konzernchef Sergio Marchionne öffentlich gegen einen von der NHTSA geforderten Rückruf gestemmt. Dieser würde insgesamt 2,7 Millionen ältere Jeep Grand Cherokee und Jeep Liberty umfassen. Die Aufsichtsbehörde sieht bei einem Auffahrunfall eine erhöhte Brandgefahr vom Tank ausgehen.
Die Fahrzeuge seien sicher, hatte Chrysler dagegen erklärt und der Behörde Fehler bei ihrer Analyse unterstellt. Dass sich ein Hersteller derart gegen die NHTSA stellt, ist eher selten. Spätestens seit dem millionenfachen Rückruf von Toyota wegen klemmender Gaspedale fürchten die Firmen einen Imageschaden. Ein Rückruf in dieser Größenordnung würde erhebliche Kosten verursachen.