Daimler verdient so viel wie nie

Autobauer kommt mit der Produktion kaum nach. 2011 soll Rekordjahr werden.

Stuttgart. Daimler hat mit 1,7 Milliarden Euro von April bis Juni so viel Geld verdient wie nie zuvor in einem Quartal. Und Daimler-Chef Dieter Zetsche erhöht auf dem Weg zu neuen Rekorden noch einmal das Tempo. „Wir fahren noch nicht im höchsten Gang. Wir können noch mehr.“

Dies ist vor allem im Wettbewerb mit der bayerischen Konkurrenz wichtig. Denn die VW-Tochter Audi kommt Daimler beim Absatz gefährlich nahe. BMW-Chef Norbert Reithofer kann den Zweikampf entspannt im Rückspiegel betrachten: Er hat unter den deutschen Premiumherstellern derzeit die stärksten Verkaufszahlen vorzuweisen.

„Mit unserem exzellenten ersten Halbjahr liegen wir voll auf Kurs, 2011 zu einem der erfolgreichsten Jahre unserer Firmengeschichte zu machen“, sagte Zetsche.

Er gehe davon aus, dass der operative Gewinn 2011 den Vorjahreswert von 7,3 Milliarden Euro „sehr deutlich“ übertreffen werde. Der Umsatz soll spürbar über 100 Milliarden Euro liegen (2010: 97,8 Milliarden Euro).

Mit 1,35 Millionen Autos der Marken Mercedes-Benz, Smart, AMG und Maybach will der Manager so viele Pkw verkaufen wie nie zuvor (2010: 1,28 Millionen). Bisher war Zetsche von 1,3 Millionen Wagen ausgegangen.

In Sachen Profitabilität dürften die Stuttgarter nach Ansicht von Experten aber auch im zweiten Quartal hinter beiden bayerischen Herstellern zurückbleiben. Die Umsatzrendite (Verhältnis des Umsatzes zum operativen Gewinn) liegt in Daimlers Pkw-Sparte bei 10,7 Prozent. Experten rechnen damit, dass BMW mit einem Wert nahe 13 Prozent auftrumpfen könnte, Audi dürfte auf rund zwölf Prozent kommen.

Die Pkw-Werke des Konzerns sind voll ausgelastet. „Die Produktion läuft auf Hochtouren“, sagte Zetsche. „Voraussichtlich werden wir sowohl den Sommer als auch den nächsten Winter durchproduzieren.“ Daimler hätte mehr verkaufen können, „wenn wir die Fahrzeuge hätten produzieren können“.