Das Ding mit dem Nürburgring

Düsseldorfer Unternehmer soll 2,3 Millionen zahlen.

Düsseldorf. Der Skandal um das finanzielle Desaster des Nürburgrings drehte gestern eine Schleife an den Rhein. Denn der Düsseldorfer Unternehmer Kai Richter, der Geschäftsführer des inzwischen insolventen Motorsport Resort Nürburgring war, soll 2,3 Millionen Euro zurückzahlen.

Ein großes Freizeitzentrum mit Achterbahn, Einkaufszentrum und Kneipenviertel sollte die berühmte Rennstrecke in der Eifel ganz nach vorn bringen. Stattdessen ging es ganz tief in die roten Zahlen, trotz üppiger Unterstützung mit Steuergeldern. Daraus wurde längst ein politischer Skandal.

Einen Teil des verbrannten Geldes will man sich im Rahmen des Insolvenzverfahrens jetzt von Richter wieder holen. Der hatte im Juli 2007 angeblich für 166 000 Euro das Grundstück mit seiner eigenen Firma erworben, auf dem das Eifeldorf geplant war. Nach nur dreieinhalb Monaten wurde das Gelände an die Motorsport Resort Nürburgring weiter verkauft, bei der Richter Geschäftsführer war — allerdings für 2,5 Millionen Euro.

Die Differenz von gut 2,3 Millionen wollen die Insolvenzverwalter im Rahmen des Zivilprozesses einklagen. Richter ließ durch seinen Anwalt erklären, dass im Rahmen der Projektentwicklung eine ganze Reihe von Vorarbeiten erledigt wurden, darunter seien Gutachten zur Umweltverträglichkeit oder zur verkehrlichen Anbindung erstellt worden. Das sei auch alles vorher so vereinbart worden. Dadurch habe das Gelände erheblich an Wert gewonnen.

Zum Prozessauftakt gab es noch viele Ungereimtheiten. So ist nicht einmal klar, ob die Fläche 43 000 oder knapp 50 000 Quadratmeter groß ist. Der Vorsitzende Richter deutete aber an, dass er es für fraglich hält, ob so viele Gutachten innerhalb von nur dreieinhalb Monaten erstellt werden können. Das Urteil soll am 2. Oktober verkündet werden.