Dax bewegt sich kaum

Frankfurt/Main (dpa) - Nach seinem Schlussrekord vom Vortag ist der Dax am Mittwoch auf der Stelle getreten. Die Hoffnung auf einen weiteren Höhenflug hat sich damit vorerst nicht erfüllt.

Der deutsche Leitindex bewegte sich im Handelsverlauf in einer engen Bandbreite von 40 Punkten und schloss prozentual unverändert bei 9754,39 Punkten. „Nach den Kursgewinnen in den letzten Handelstagen kann sich der Dax-Index erstaunlich gut über dem Kursniveau von 9700 Punkten halten“, kommentierte Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner. „Selbst die eher schwächeren US-Börsen haben keine größeren Gewinnmitnahmen ausgelöst.“

Der MDax ging um 0,40 Prozent leichter bei 16 530,58 Punkten aus dem Handel. Der TecDax verlor 0,22 Prozent auf 1239,08 Punkte. Am Vortag hatte die Hoffnung auf eine weitere Lockerung der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank die Kurse beflügelt und im Dax für einen neuen Bestwert beim Schlusskurs gesorgt. Unterdessen rückten am Mittwoch die Sorgen um die Entwicklung in der Ukraine wieder etwas stärker in den Fokus.

Die Anleger hoffen laut Börsianern weiterhin auf eine Leitzinssenkung im Euroraum, allerdings bleibt die Lage in der Ukraine weiterhin kritisch. Die ukrainische Übergangsregierung rief in Kiew einen „Runden Tisch zur nationalen Einheit“ ins Leben, um einen Dialog für eine Friedenslösung zu beginnen. Vertreter der prorussischen Kräfte aus dem Osten der früheren Sowjetrepublik waren allerdings nicht eingeladen.

Impulse kamen in der Berichtssaison vor allem von Unternehmensseite. So belasteten beim zweitgrößten deutschen Energieversorger RWE fallende Börsenstrompreise und der milde Winter das Geschäft erneut. Die Aktien fielen am Dax-Ende um 2,17 Prozent auf 27,02 Euro. Nach oben hingegen ging es für die Papiere der Allianz: Sie stiegen um 0,57 Prozent. Bei Europas größtem Versicherer federte eine günstige Katastrophenbilanz im ersten Quartal die Rückgänge aus der Vermögensverwaltung ab. ThyssenKrupp-Papiere bauten unterdessen an der Dax-Spitze ihren Vortagesgewinn um weitere 1,13 Prozent aus.

Der Dünger- und Salzproduzent K+S startete zwar wegen deutlich niedriger Kali-Preise mit einem kräftigen Umsatz- und Gewinnrückgang in das neue Jahr, dennoch übertraf er die Erwartungen. Dies bescherte den Aktien ein Plus von 0,80 Prozent.

Ein angehobenes Jahresziel katapultierte die Aktien von Nordex an die TecDax-Spitze. Die Titel des Herstellers von Windkraftanlagen schnellten um mehr als elf Prozent hoch. Etwas weniger spektakulär fielen die Kursreaktionen im MDax aus. So verteuerten sich die Aktien des Kupferherstellers Aurubis nach Zahlen um rund dreieinhalb Prozent. Der Rohstoffkonzern profitierte von einer Erholung der Märkte für Kupferprodukte.

Der EuroStoxx 50 zeigte sich ebenfalls kaum verändert mit minus 0,04 Prozent bei 3210,42 Punkten. Die Börsen in Paris und London traten ebenfalls nach ihren Vortagesrekorden auf der Stelle. In den USA verlor der Leitindex Dow Jones zum europäischen Handelsschluss 0,29 Prozent. Minimale Verluste verbuchten zudem die Nasdaq-Indizes.

Am deutschen Rentenmarkt fiel die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,22 Prozent am Vortag auf 1,16 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,24 Prozent auf 135,59 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,44 Prozent auf 145,90 Punkte. Der Kurs des Euro stieg. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3719 (Dienstag: 1,3703) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7289 (0,7298) Euro.