Dax geht kaum verändert ins Wochenende
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax ist am Freitag kaum verändert aus dem Handel gegangen. Als Stütze sahen Beobachter nach anfänglichen Verlusten positive Nachrichten zur Liberalisierung der chinesischen Finanzmärkte.
Der Dax konnte sein vorheriges Minus fast komplett wettmachen und schloss nur 0,07 Prozent schwächer bei 8331,57 Punkten. Dank seines zuletzt starken Laufs schaffte der Leitindex auf Wochensicht einen Anstieg um knapp anderthalb Prozent. Bereits in der zweiten Juliwoche hatte er mit über fünf Prozent das größte Wochenplus des Jahres verzeichnet. Der MDax sank vor dem Wochenende um 0,14 Prozent auf 14 185,04 Punkte und der TecDax verlor 0,56 Prozent auf 991,97 Punkte.
Die neue Regierung Chinas macht ernst mit ihrer Ankündigung, wirtschaftliche Strukturreformen durchführen zu wollen: Die Notenbank People's Bank of China kündigte an, die landesweiten Zinssätze für Bankkredite nach unten hin freizugeben. „Nun können Chinas Unternehmen günstiger an Kredite kommen und Investitionen werden leichter“, sagte ein Börsianer. „Das wiederum könnte auch der Weltwirtschaft insgesamt helfen.“
Enttäuschende Quartalsberichte von US-Technologiekonzernen drückten auch hierzulande auf die Stimmung. Bei SAP belasteten neben schwachen Zahlen des Branchenkollegen Microsoft negative Analystenkommentare zu den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen und zum gesenkten Umsatzausblick. Die Titel des Softwarekonzerns knüpften an ihre Vortagsschwäche an und verloren am Dax-Ende 2,28 Prozent. Für die Aktien des Halbleiterkonzerns Infineon ging es um 1,02 Prozent bergab. Experten zufolge litten sie auch unter Zahlen und Ausblick der in New York gelisteten Taiwan Semiconductor Manufacturing Company (TSMC).
Besser hielten sich die Papiere der Allianz, die marktkonforme 0,08 Prozent verloren. Anleger waren kaum überrascht, dass der größte deutsche Versicherer nach Einschätzung des internationalen Finanzstabilitätsrats systemrelevant ist. Die damit verbundene strengere Regulierung und die Pflicht zu einer höheren Kapitalausstattung seien erwartet worden und sollten die Münchener vor keine Probleme stellen, hieß es.
Beim bisherigen Dax-Wochenverlierer K+S sorgte eine Erholung um 2,04 Prozent für den ersten Platz im Index. Seit Dienstag hatten die Papiere des Düngemittelherstellers in der Spitze rund zwölf Prozent verloren.
Der EuroStoxx 50 schloss 0,07 Prozent tiefer bei 2716,17 Punkten. Die nationalen Indizes in Paris und London gaben ähnlich minimal nach und auch der New Yorker Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Handelsende knapp im Minus.
Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 1,24 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozentpunkte auf 134,67 Punkte. Der Bund Future gewann 0,08 Prozent auf 144,18 Punkte. Der Kurs des Euro stieg auf 1,3144 US-Dollar. Zuvor hatte die Europäische Zentralbank (EZB) den Referenzkurs auf 1,3123 (Donnerstag: 1,3093) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7620 (0,7638) Euro.