Dax gibt leicht nach - 7500-Punkte-Marke hat gehalten
Frankfurt/Main (dpa) - Teilweise enttäuschende Konjunkturdaten aus den USA haben den Dax am Freitag moderat belastet. Der deutsche Leitindex gab am Nachmittag seine Gewinne ab und schloss mit minus 0,22 Prozent bei 7517,80 Punkten.
Damit verbuchte er im Wochenverlauf trotzdem noch ein Plus von 1,5 Prozent. Seit seiner Mitte November gestarteten Rally beträgt das Plus 6,7 Prozent und im Gesamtjahr inzwischen rund 26 Prozent. Der MDax beendete den Tag nahezu unverändert mit plus 0,08 Prozent bei 11 896,73 Punkten. Der TecDax verlor 0,53 Prozent auf 835,79 Punkte.
„Der Auslöser für die Verluste war das Michigan-Konsumklima, das extrem schwach ausgefallen ist“, sagte Händler Thorsten Engelmann von der Equinet Bank. „Am Morgen hatte zudem die Bundesbank einen recht vorsichtigen Ausblick für die deutsche Wirtschaft gegeben. Da wundert es nicht, wenn der eine oder andere schon mal Gewinne mitnimmt.“ Allerdings seien diese überschaubar und der Dax weiterhin sehr stabil, sagte er. Zudem werteten es charttechnisch orientierte Börsianer positiv, dass der Leitindex über der 7500-Punkte-Marke schließen konnte.
Die Aktien der Deutschen Telekom zählten mit minus 1,92 Prozent zu den schwächsten Dax-Werten. Der Bonner Konzern habe die Dividende für die beiden kommenden Jahre deutlicher reduziert als allgemein erwartet, kommentierten Börsianer die Verluste. Größter Verlierer waren die Anteilsscheine von Merck, die um 2,21 Prozent auf 104,20 Euro nachgaben. Allerdings hatten sie zeitweise bei 106,55 Euro den höchsten Stand seit ihrem Rekordhoch im Juni 2007 erreicht.
Die Absatzzahlen des Münchener Autobauers BMW für die ersten elf Monate bescherten dem Papier ein Plus von 0,55 Prozent. Sein Jahresziel hat der Konzern bereits nahezu erreicht. Nun will er auch 2013 neue Rekorde aufstellen.
Im MDax bauten die Anteilsscheine von Wincor Nixdorf ihre Vortagesgewinne um weitere 3,58 Prozent aus, nachdem der Hersteller von Geldautomaten und Kassensystemen an diesem Tag seine Ergebnisprognose für das kommende Geschäftsjahr bekräftigt hatte.
Die Papiere des Börsenneulings und Versicherers Talanx verteuerten sich außerhalb der wichtigen Indizes um 2,21 Prozent auf 21,00 Euro, nachdem sie zeitweise ein Rekordhoch von 21,65 Euro erreicht hatten. Index-Experten zufolge sind die Titel erster Aufstiegskandidat für den MDax, sobald dort die Douglas-Aktien herausfallen. Das dürfte in wenigen Tagen passieren, nachdem US-Investor Advent, der den Handelskonzern übernimmt, nun Zugriff auf 93 Prozent der Douglas-Aktien erlangt hat. Erst am Mittwoch hatte die Deutsche Börse bekanntgegeben, dass Talanx am 27. Dezember in den SDax aufgenommen wird. Das dürfte damit laut der Experten hinfällig sein.
Mit Blick auf die internationalen Börsen schloss der EuroStoxx 50 um 0,08 Prozent leichter bei 2601,37 Punkten. In Paris und London wurden dagegen leichte Gewinne verzeichnet. Der US-Leitindex Dow Jones stand zum europäischen Handelsschluss mit 0,30 Prozent im Plus. Die Nasdaq-Indizes gaben nach.
Am deutschen Anleihemarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,08 Prozent am Vortag auf 1,03 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,24 Prozent auf 135,33 Punkte. Der Bund Future gewann 0,11 Prozent auf 145,71 Punkte. Der Kurs des Euro sank. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,2905 (Donnerstag: 1,3072) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7749 (0,7650) Euro.