Dax gibt zum Wochenauftakt nach
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax ist nach dem Rekordhoch vom Freitag mit Verlusten in die neue Woche gestartet.
Marktanalyst Christian Henke vom Broker IG nannte als Belastungen die Aussagen des EZB-Vizepräsidenten Vítor Constâncio zu einer möglichen Überhitzung der Immobilienmärkte in einigen europäischen Ländern sowie den anhaltenden Konflikt im Irak. Andere Beobachter sahen in negativen Konjunkturmeldungen den Auslöser für die Kursverluste am Montag.
Der deutsche Leitindex schloss 0,66 Prozent tiefer bei 9920,92 Punkten. Vor dem Wochenende hatte der Dax bei 10 050 Punkten noch eine neuerliche Bestmarke erreicht. Für den MDax ging es zum Wochenbeginn um 0,83 Prozent auf 16 846,97 Punkte nach unten, der TecDax sank um 0,74 Prozent auf 1322,43 Punkte.
Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand am Ende ein Minus von 0,60 Prozent auf 3282,58 Punkte zu Buche. Die nationalen Indizes in Paris und London gaben ebenfalls nach. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Handelsende moderat im Minus.
Im Dax zählten die Titel von Siemens mit einem Abschlag von 1,68 Prozent zu den schwächsten Werten. Im Übernahmepoker um den französischen Alstom-Konzern mussten sich die Münchner dem US-Rivalen General Electric (GE) geschlagen geben: Die Regierung in Paris sprach sich für das Angebot der Amerikaner aus. Siemens-Chef Joe Kaeser betonte, dass sein Unternehmen weiter an Übernahmen interessiert sei.
Dazu passt ein „Handelsblatt“-Artikel, in dem es unter Berufung auf Frankfurter Finanzkreise heißt, der Industriekonzern wolle gern das Aufzuggeschäft von ThyssenKrupp für fünf bis sechs Milliarden Euro kaufen. Die Essener spielten allerdings bisher nicht mit. Die ThyssenKrupp-Papiere verteuerten sich an der Dax-Spitze um 2,03 Prozent.
Im SDax war Stühlerücken angesagt. So dürfte der Name Borussia Dortmund künftig auch von Nicht-Fußball-Enthusiasten häufiger in den Mund genommen werden: Die Aktien des Vereins wurden zum Wochenbeginn in den Kleinwerteindex aufgenommen. Zusammen mit Dortmund zogen die Titel der Baumarktkette Hornbach in den Index ein. Für die beiden Papiere mussten der Druckmaschinen-Hersteller Koenig & Bauer und die Fluggesellschaft Air Berlin ihre Plätze räumen. Die BVB-Aktien verloren letztlich 0,99 Prozent, während Hornbach-Papiere um 0,90 Prozent vorrückten.
Am Rentenmarkt sank die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 1,08 Prozent am Freitag auf 1,07 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,04 Prozent auf 136,15 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,14 Prozent auf 146,11 Punkte. Der Euro wurde bei 1,3592 US-Dollar gehandelt. Zuvor hatte die EZB den Referenzkurs auf 1,3596 (Freitag: 1,3588) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,7355 (0,7359) Euro.