Dax springt erstmals über 9000-Punkte-Marke
Frankfurt/Main (dpa) - Der Dax ist am Freitag erstmals in seiner 25-jährigen Geschichte über die Marke von 9000 Punkten geklettert. Der deutsche Leitindex ging aber unter dieser Schwelle aus der Handelswoche und notierte am Ende mit einem Tagesplus von 0,06 Prozent bei 8985,74 Punkten.
Auf Wochensicht legte der Dax 1,36 Prozent zu. Als entscheidender Treibstoff gilt die anhaltende Geldflut, die die US-Notenbank Fed über die globalen Finanzmärkte verteilt. Nach ungünstigen Arbeitsmarktdaten aus den USA in dieser Woche ist an den Börsen die Überzeugung gewachsen, dass die Fed diesen Kurs frühestens 2014 bremsen wird.
Am Freitagmittag hatte der Dax mit 9010,65 Punkten den höchsten Stand seit Gründung des Börsenbarometers vor 25 Jahren markiert. In den vergangenen Tagen hatten auch die Nebenwerte Rekordhöhen erreicht. Der MDax ging am Freitag 0,09 Prozent höher bei 15 860,44 Punkten auf Rekordschluss ins Wochenende, der TecDax verlor hingegen 0,09 Prozent auf 1119,45 Punkte.
„Die Börsenampeln bleiben auf Grün und auch angesichts der besser als befürchtet angelaufenen Berichtssaison mit überraschend guten Daten von Dax-Schwergewichten wie BASF, Daimler und SAP sollte der Leitindex sein erhöhtes Niveau noch ausbauen können“, sagte Analyst Stefan de Schutter von Alpha Wertpapierhandel. Die Berichtssaison läuft auf vollen Touren und am Freitag konnte BASF die Anleger überzeugen. Auch die kommende Woche anstehende Notenbanksitzung in den USA dürfte den Trend nicht bremsen.
Tagesgewinner im Dax waren BASF-Aktien mit plus 1,32 Prozent auf 75,17 Euro. Der Chemiekonzern steigerte den Umsatz im dritten Quartal und verdiente mehr als ein Jahr zuvor. BASF habe besser abgeschnitten als vom Markt erwartet, schrieb Analyst Peter Spengler von der DZ Bank. Die Prognosen für das Gesamtjahr habe BASF bestätigt und Spengler zufolge war auch der Eindruck in der Telefonkonferenz zu den Zahlen ein positiver. RWE-Papiere gewannen als zweitbester Dax-Wert 1,18 Prozent.
Kräftige Kursverluste von 9,78 Prozent verbuchte dagegen nach negativ aufgenommenen Zahlen die MDax-Aktie von ElringKlinger. Der Autozulieferer trotzte zwar dem Abwärtstrend auf Europas Automärkten dank guter Geschäfte in Asien und Nordamerika. Händler äußerten sich aber enttäuscht vom Ausblick. Die Baden-Württemberger hatten vor weiteren negativen Wechselkurseffekten gewarnt, die ihre Ergebnisse im laufenden Jahr an das untere Ende der bisher angestrebten Bandbreiten drücken könnten. Wacker Chemie rutschten nach einem negativen Analystenkommentar um über vier Prozent in die Tiefe.
Der EuroStoxx 50 legte am Freitag mit minus 0,15 Prozent auf 3034,50 Punkte eine Verschnaufpause ein. Zur Vorwoche bleibt für den Leitindex der Eurozone ein kleines Plus von 0,04 Prozent. Während die Börse in Paris leichter ins Wochenende ging, verzeichnete der Londoner Leitindex FTSE 100 ein kleines Plus. In New York stand der Dow Jones Industrial zum Handelsende in Europa etwa ein zehntel Prozent höher.
Am Rentenmarkt verharrte die durchschnittliche Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 1,45 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,04 Prozent auf 133,61 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,21 Prozent auf 141,04 Punkte. Der Euro fiel. Den Referenzkurs setzte die Europäische Zentralbank auf 1,3777 (Donnerstag: 1,3805) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7259 (0,7244) Euro.