Den Dispo im Blick behalten
Worauf Verbraucher achten sollten — und welche Alternativen es gibt, wenn ein Finanzengpass zu überbrücken ist.
Berlin. Wenn Kunden ihr Girokonto überziehen, dann verlangen noch immer viele Banken und Sparkassen sehr hohe Dispo- und Überziehungszinsen. Ein Überblick darüber, was Verbraucher wissen sollten.
Dispozinsen werden fällig, wenn ein Kunde kein Geld mehr auf dem Girokonto hat, es aber weiter belastet. Dann gewährt die Bank ihm einen Dispositionskredit — kurz: einen Dispo. Er ermöglicht eine begrenzte Überziehung. Limit sind oft zwei oder drei Monatsgehälter. Wird das Konto darüber hinaus weiter überzogen, dann fallen Überziehungszinsen an. Diese sind oft noch höher.
Banken informieren darüber mit Aushängen in ihren Filialen oder auf ihren Internetseiten. Auch die Berater erteilen Auskunft. Eine weitere Informationsquelle ist der Kontoauszug, wenn fällige Zinsen abgerechnet werden, etwa zum Ende eines Quartals.
Vorteil ist, dass eingeräumte Dispo-Kredite nicht erst beantragt werden müssen, sondern sofort verfügbar sind. Die Zinszahlungen verringern sich zudem mit jedem Zahlungseingang auf dem Girokonto; es gibt keine festen monatlichen Raten zur Rückzahlung. Nachteil ist die Zinshöhe. Außerdem können Banken Dispo-Kredite kurzfristig kündigen und zurückfordern, etwa wenn sie Zweifel an der Zahlungsfähigkeit eines Kunden bekommen.
Verbraucher können mit ihrem Institut vereinbaren, dass ein Konto nicht überzogen werden darf. Finanzexperten raten aber dazu, zumindest einen Dispo-Rahmen von 500 Euro einzurichten.
So ist es möglich, dass regelmäßig fällige Beträge wie etwa Telefonrechnungen auch etwa während einer Reise abgebucht werden können. Dadurch lassen sich teure Mahngebühren sparen, welche die Kosten für Dispozinsen übersteigen können. Bankkunden können daneben mit ihren Instituten auch über die Höhe der Dispozinsen verhandeln.
Bei größeren Ausgaben raten Verbraucherschützer davon ab, das Girokonto dauerhaft zu überziehen. Sie empfehlen einen Raten- oder Abrufkredit mit niedrigeren Zinsen. Ratenkredite sind Darlehen über eine feste Summe und einen bestimmten Zinssatz, die in einem festen Zeitraum zurückgezahlt werden.
Abrufkredite funktionieren ähnlich wie Dispokredite mit Kreditrahmen, jedoch muss meist monatlich ein bestimmter Betrag zurückgezahlt werden.