Devisen: Euro steigt über 1,30 Dollar
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Euro hat am Dienstag spürbar zugelegtund ist über die Marke von 1,30 US-Dollar gestiegen. Am Nachmittag kostete dieGemeinschaftswährung 1,3030 Dollar und damit fast einen Cent mehr als imasiatischen Handel.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkursgegen Mittag auf 1,3046 (Montag: 1,2971) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostetedamit 0,7665 (0,7710) Euro.
Marktbeobachter erklärten die Kursgewinne mit Zuversicht in derEuro-Schuldenkrise. "In Griechenland dürfte nichts mehr anbrennen", sagte MarcBurgheim, Leiter des Devisenhandels bei der BayernLB. Er verwies auf Aussagenvon Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble vom Wochenende, der eine StaatspleiteAthens faktisch ausgeschlossen hatte. "Griechenland wird mehr Zeit gegeben, dasist so gut wie sicher", sagte Burgheim. Die offizielle Position derBundesregierung lautet zwar, dass vor neuem Geldfluss nach Athen erst derPrüfbericht der Troika abgewartet werden müsse. Viele Experten gehen aber davonaus, der Bericht der Fachleute aus EZB, EU und dem Internationalen Währungsfonds(IWF) stelle eine Formalie dar.
"Auch in das große Thema Spanien kommt immer mehr Bewegung", sagte ExperteBurgheim. Laut Medienberichten steuert die viertgrößte Euro-Wirtschaft auf einenHilfsantrag beim Rettungsfonds ESM zu. Demnach erwägt das krisengeschwächteLand, eine vorsorgliche Kreditlinie (ECCL) des ESM zu beantragen. Obwohl es sichdabei nicht um ein sogenanntes "Vollprogramm" handelt, könnte die EZB imGegenzug ihr neues Anleihekaufprogramm OMT aktivieren. Dies dürfte die Renditenfür spanische Schuldtitel und somit die Refinanzierungskosten des Landesdrücken.
Zu anderen wichtigen Währungen legte die EZB die Referenzkurse für einenEuro auf 0,80970 (0,80745) britische Pfund , 102,94 (102,10)japanische Yen und 1,2091 (1,2091) Schweizer Franken fest. Die Feinunze Gold wurde am Nachmittag in London mit 1.746,50 (1.736,00)Dollar gefixt. Ein Kilogramm Gold kostete 42.290,00 (42.610,00)Euro.