Der neue 20-Euro-Schein kommt
Äußerlich sind die Veränderungen gering. Der wesentliche Unterschied liegt in den Sicherheitsmerkmalen.
Düsseldorf. Wer ihn zum ersten Mal sieht, wird nur wenige Unterschiede zum Vorgänger feststellen. Das Blass-Türkise des aktuellen Scheins hat ausgedient, in satten Gelb- und Blautönen wirkt der neue 20-Euro-Schein moderner. Die Motive haben sich dagegen nur wenig verändert. „Die gotischen Bögen und Fenster sind größer geworden“, sagte Margarete Müller, Präsidentin der Bundesbank Hauptverwaltung NRW, bei der Präsentation des neuen Geldscheins am Mittwoch. Ab dem 25. November wird er in Umlauf gebracht, die alten Scheine behalten aber ihre Gültigkeit.
Auch wenn vor Jahren schon geunkt wurde, das Bargeld in naher Zukunft überflüssig sein würde, steigt der Bargeldumlauf stetig an. Allein seit Einführung des Euro ist der Cash-Zahlungsverkehr um zehn Prozent gestiegen. Vor allem Deutschland ist nach wie vor ein klassisches Bargeldland. Rund die Hälfte aller Geldgeschäfte wird bar beglichen, im Bereich bis 50 Euro sind es sogar deutlich mehr. Insgesamt sollen eine Billion Euro Bargeld im Umlauf sein.
Das Thema Falschgeld sei in Deutschland kein besonders großes Problem, sagt Uwe Irmscher, Bereichsleiter der Bundesbank. Kommen im europäischen Durchschnitt rund 27 Fälschungen auf 10 000 Einwohner, sind es in Deutschland gerade einmal zwölf. Allerdings habe es in jüngster Zeit eine Zunahme des Falschgeld-Aufkommens gegeben.
„Wahrscheinlich wollen die Fälscher ihre Lager räumen, bevor der neue Schein in Umlauf kommt“, mutmaßt er. Denn der wird nochmals verbesserte Sicherheitsmerkmale aufweisen. Da ist zum einen die sogenannte Smaragdzahl, die den Wert der Banknote angibt. Sie ändert die Farbe je nach Lichteinfall von Smaragdgrün zu Tiefblau.
Auf der Vorderseite ist ein Porträt-Hologramm der namensgebenden phönizischen Königstochter Europa zu sehen. Auch im Wasserzeichen taucht die Dame wieder auf. Zusätzlich sind am Rand der Note Strich-Strukturen eingearbeitet, mit der auch Menschen mit Sehbehinderung den Notenwert erkennen können.
Damit es zu keinen größeren Problemen während der Austauschphase kommt, konnten Automatenhersteller die neue Banknote bereits seit Februar ausleihen und ihre Geräte umstellen. Insgesamt werden vier Milliarden neue Scheine gedruckt. Die Tresore in den sieben Bundesbank-Filialen in NRW sind bereits gut gefüllt. Auf die Frage, wie viele Banknoten hierzulande auf ihren Einsatz warten, gibt Margarete Müller bei der Vorstellung des Geldscheins eine bemerkenswerte Auskunft: „Über Geld reden wir nicht.“