Trotz VW und China-Flaute: Stimmung im Mittelstand hellt sich auf
Frankfurt/Main (dpa) - Die Stimmung im deutschen Mittelstand hat sich trotz der Abgasmanipulationen bei VW oder der Schwäche wichtiger Schwellenländer wie China wieder aufgehellt.
Im Oktober beurteilten die Betriebe ihre Geschäftslage und auch ihre Geschäftserwartungen besser als im Vormonat und wieder so gut wie im August, teilte die KfW Bankengruppe bei der Vorlage des KfW-Ifo-Mittelstandsbarometers in Frankfurt mit. Insgesamt präsentiere sich die deutsche Konjunktur zu Beginn des Schlussquartals 2015 robust.
Der Anstieg der Geschäftserwartungen sei zwar nur marginal, aber angesichts der Unsicherheiten hinsichtlich der konjunkturellen Stärke der Schwellenländer positiv zu bewerten, sagte KfW-Chefvolkswirt Jörg Zeuner: „Die Klimaverbesserung im Oktober nimmt allen vorschnellen Krisenrednern den Wind aus den Segeln, sie signalisiert Gelassenheit der Unternehmen.“
Getrieben vom guten Arbeitsmarkt, den steigenden Nominallöhne bei sehr geringer Inflation und den niedrigen Zinsen bleibe die Binnennachfrage Haupttreiber der Konjunktur. Davon profitiere vor allem der Einzelhandel, in dem das Geschäftsklima seit zweieinhalb Jahren steige. Inzwischen habe die Stimmung im mittelständischen Einzelhandel „ein geradezu euphorisches Niveau“ erreicht, das nur mit dem Wiedervereinigungsboom vor rund 25 Jahren zu vergleichen sei, betonte die KfW. Auch in den anderen Branchen helle sich die Stimmung trendmäßig auf, betonte Zeuner: „Alles in allem gehen wir davon aus, dass der Aufschwung sich fortsetzt.“